Das Messopfer

Ihr, liebe GlŠubige der Pfarrgemeinde Hallwang, feiert Euer jŠhrliches Stundgebet, bei dem in den Gottesdiensten und Anbetungsstunden unser Herr im Hl. Sakrament im Mittelunkt unseres Betens, †berlegens und Nachdenkens steht.

Ich habe aus diesem Anlass bisher daran erinnert, wie wir uns fragen und erforschen sollten, ob unser Glaube an dieses eucharistische Geheimnis des Glaubens noch stark genug ist, um standhalten zu kšnnen in allen Anfechtungen durch den modernistischen Unglauben, und ob unsere Ehrfurcht gegenŸber diesem Hl. Sakrament noch gro§ genug vorhanden ist oder ob uns nicht auch schon gedankenlose Ehrfurchtslosigkeit gegen diesem HI. Sakrament befallen hat.

Ich habe in der Predigt beim Hauptgottesdienst heute um 9 Ihr aufzuzeigen versucht, um was es bei der Wesensverwandlung von Brot und Wein geht, so dass euch der zelebrierende Priester mit vollem Recht nach erfolgter hl. Wandlung zurufen kann: Mysterium fidel: Geheimnis des Glaubens!

Jetzt mšchte ich noch aufzeigen, dass es bei der Messfeier nicht nur darum geht, den Gottmenschen Jesus Christus unter den Gestalten vor Brot und Wein gegenwŠrtig zu setzen, sondern dass es hier vor allem darum geht, dass Jesus Christus sein am Kreuz dem himmlischen Vater dargebrachtes Erlšsungsopfer immer wieder aufs Neue unter uns gegenwŠrtig setzt, damit wir dem himmlischen Vater eine Opfergabe von unendlichem Wert anbieten kšnnen zum Lob und Dank, zur SŸhne und zur Bitte.

Die hl. Eucharistie als Messopfer

Es geht dabei um das heiligste Geschehen. Wir sollten das wieder vielmehr beachten.

Am vergangenen Sonntag durfte ich zum 15. Mal bei einer Primiz die Primiz-Predigt halten. Es war in Kennelbach bei Bregenz in Vorarlberg. Da ist es mir wieder ganz eigenartig selber zum Bewusstsein gekommen, was es gro§es ist um das hl. Messopfer.

Und es ist so bezeichnend, dass man einen neugeweihten Priester nicht etwa bei der ersten Religionsstunde oder bei der ersten Predigt, nicht etwa bei der ersten hl. Taufe, die er spendet oder bei der ersten Krankensalbung feiert, sondern beim ersten hl. Messopfer., wobei der neugeweihte Priester zum ersten Mal dem himmlischen Vater Leib und Blut Jesu Christi darbringt, "das Opfer, das dem allmŠchtigen Vater im Himmel wohlgefŠllt und der ganzen Welt zum Heile dient. BrŸder und Schwestern im Herrn, ich frage mich, ob beim jŠhrlichen 40St. Gebet in einer Pfarrgemeinde nicht gerade das der ganz besondere Sinn wŠre, die GlŠubigen wieder viel stŠrker und viel intensiver davon zu Ÿberzeugen, dass es etwas unsagbar Gro§es ist, um die heilbringende, gnadenvermittelnde Versšhnung und Frieden stiftende und entsŸhnende Kraft des Messopfers.

Es geht bei der Eucharistiefeier nicht etwa nur um ein sinnvolles liturgisches Gemeinschaftsmahl, wie so manche modernistische Theologen heute behaupten, es geht dabei zu allererst und vor allem um die GegenwŠrtigsetzung des Kreuzesopfers Jesu Christi.

KŸrzlich hat der Hl. Vater Papst Johannes Paul II. in einem wichtigen Dokument geschrieben: "Die Eucharistiefeier vergegenwŠrtigt in ganz besonderer Weise das gesamte Werk unserer Erlšsung. Dabei schenkt sich der Erlšser selbst den GlŠubigen durch seine reale Gegenwart unter den heiligen Gestalten; er fŸhrt die GlŠubigen dabei immer nŠher an jene Liebe heran, die mŠchtiger ist als der Tod, und er verbindet die GlŠubigen dabei ganz stark mit sich selbst und zugleich auch untereinander."

Wie hat es einst in unserem guten alten Katechismus als Antwort auf die Frage, wozu Christus das Altarssakrament eingesetzt hat, gehei§en? Die Antwort lautete: Jesus Christus hat das Altarssakrament eingesetzt, um sich immer wieder in den Gestalten von Brot und Wein dem himmlischen Vater aufzuopfern und sein Kreuzesopfer gegenwŠrtig zu setzen.

Wenn das wirklich der Fall ist, dass bei jeder Messfeier das Kreuz vor Golgotha aufgerichtet und das Kreuzesopfer mitten unter uns gegenwŠrtig gesetzt wird, dann sollten wir alle daraus eine ganz wichtige Folgerung ziehen, nŠmlich diese, dass wir alle, Priester, Ordensleute und glŠubige Laien, wieder viel mehr als diese in letzter Zeit der Fall war, das Messopfer schŠtzen und noch eifriger und noch aktiver mitfeiern und zwar nicht blo§ am Sonntag, am Tag des Herrn, dem wšchentlichen Osterfest, an dem wir zur rechten Mitfeier des Messopfers unter schwerer SŸnde verpflichtet sind, sondern auch - wenn es irgendwie mšglich ist - werktags.

Ach wie klein ist doch Ÿberall in den StŠdten, aber auch in den Landgemeinden die Zahl derer geworden, die sich auch werktags zur Mitfeier des in der Hl. Eucharistie gegenwŠrtig gesetzten Erlšsungsopfers Jesu Christi aufraffen und Zeit nehmen! Wie war das noch vor 50 Jahren ganz anders. Ich erinnere mich, wie in meiner Kindheit die gro§e Stadtpfarrkirche meiner Heimatstadt tŠglich von Hunderten Messebesuchern gefŸllt war! Ich denke an meine Studienzeit im BorromŠum: Da war es selbstverstŠndlich, dass wir tŠglich die hl. Messe mitfeierten, und zwar nicht blo§ wŠhrend des Schuljahrs, sondern auch in den Ferien! Tempi passati! Vergangene Zeiten! Nostalgische Erinnerungen eines Priestergreises? Oder soll das nur ein utopischer Wunsch, ein Hoffen gegen alle Hoffnung sein, wenn ich meine, es sollte Jahr fŸr Jahr anlŠsslich des Fronleichnamsfestes wieder gelingen, die Zahl derer zu vergrš§ern, die die hl. Messe....

Fortsetzung fehlt!