Ewige Anbetung in Mondsee

3. So nach Erscheinung des Herrn, 23.1.1972 – A

 

1) Das Licht des wahren Glaubens

Den Tag der Ewigen Anbetung begeht Ihr, liebe Gläubige der Pfarre Mondsee, am heutigen Sonntag. Ein Salzburger Priester, der aus 0berösterreich stammt, darf Euch dabei auf Einladung Eures Pfarrers in den Predigten ein gut gemeintes Wort zur Betrachtung und Besinnung sagen.

Was könnte ich Euch da zuerst und zunächst anderes sagen als dies: Lasst das Ewige Licht nicht auslöschen! Ich meine das jetzt nicht bloß wörtlich vom Ewigen Licht, das vor dem Allerheiligsten in Eurer herrlichen Stiftskirche brennt, ich meine das vor allem vom Licht des wahren Glaubens, des Glaubens an Christus, den menschgewordenen Sohn Gottes, der wahrhaft und wirklich gegenwärtig ist im Hl. Altarssakrament und hier nicht bloß ehrfurchtsvoll angebetet sein will, sondern auch immer wieder die Finsternis unseres Herzens und die Dunkelheit unserer verworrenen Zeit erhellen will mit dem Licht seiner Gnade und Wahrheit!

In der 1., alttest. Lesung des heutigen 3.So.n.Ersch. hören wir die Weissagung des Propheten Jesaja: "Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, erstrahlt ein licht!“ und im Evangelium des heutigen Sonntags macht uns der Apostel und Evangelist Mt darauf aufmerksam, dass diese Weissagung des Propheten Isaias im menschgewordenen Sohn Gottes Jesus Christus wunderbar in Erfüllung gegangen ist, als er predigend, heilend und Wohltaten spendend jene Landstriche durchzog: "Es sollte sich - so schreibt Mt - das Wort des Propheten Isaias erfüllen: Das Land Sebulon und das Land Neftali, das Land am See und jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa, das Volk, das im Dunkel saß, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes waren, ist ein Licht erschienen!"

"Das Land am See hat ein helles Licht gesehen..." Das "Land am See" ist für mich jetzt nicht mehr nur das Land am See Genesareth von damals, es ist für mich hier und jetzt das Land am Mondsee mit seinem Markt und seinen umliegenden Landgemeinden. Hier ist doch so früh schon durch christliche Glaubensboten das Licht des christlichen Glaubens entzündet worden, um die Finsternis des Heidentums zu verscheuchen. Heute aber sind so manche außerhalb und innerhalb der Kirche darauf aus, dieses Licht zum Erlöschen zu bringen und die Menschen zu vernebeln. So manche sind durch den materiellen Fortschritt und Wohlstand geblendet in Gefahr, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchten will, nicht mehr zu sehen. Heute gibt es leider auch unter den Katholiken, und zwar nicht bloß in den Reihen der Laien, sondern auch der Geistlichen Geblendete und sogar Verblendete, die sich nicht mehr vom Licht des wahren Glaubens führen und leiten lassen, sondern den Irrlichtern des verworrenen Zeitgeistes nachrennen.

 

2.) Die hl. Eucharistie als Licht und Brennpunkt unseres Glaubens:

„Das Land am See hat ein helles Licht gesehen!" Dieses prophetische Wort in der heutigen alttest. Lesung und im heutigen Ev ist wunderbar erfüllt, wenn ihr Christen am Mondsee auch weiterhin vom Licht des wahren Glaubens Euch leiten lasst, wie ich es in der 1. Predigt ausführte.Nun berichtet das Ev des heutigen So noch weiter: "Als Je aus am See entlangging,, sah er zwei Brüder, Simon, den man Petrus nennt, und seinen Bruder Andreas; sie warfen (gerade) ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen! Ohne Zögern ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm", folgten dem Licht, das strahlend in Christus ihnen aufgegangen war. Seht, wieder könnte man, wie in der 1. Predigt beim Gottesdienst um 8 Uhr dieses Wort im heutigen Ev ganz konkret auf dieses "Land am See", auf diese eure Pfarrgemeinde anwenden. Wie viele sind doch in der Pfarrgemeinde Mondsee schon im Priester- und Ordensstand zu Menschenfischern berufen worden in der Nachfolge Christi. Leider hielten dann nicht alle den Gnadenruf, der an sie ergangen war, hoch. Aber man könnte jetzt in dieser 2. Predigt am Anbetungstag Eurer Pfarrgemeinde von der Größe, Bedeutung und Schönheit der Nachfolge Christi im Priester- u. Ordensberuf auch in unserer verworrenen materialistischen Zeit reden und von der Notwendigkeit des Gebetes um Berufe und für die Berufenen, auf dass sie dem Ruf Gottes und dem hl. Beruf treu bleiben, auch in dieser verworrenen Zeit, wo es leider so viele auch sogar in den Reihen der Priester wagen, gegen die Ganzhingabe an Gott im priesterlichen Zölibat Propaganda zu machen und nun noch weiter zu hetzen trotz des überwältigenden Mehrheitsbeschlusses, den im vergangenen Herbst die römische Bischofssynode in Übereinstimmung mit dem Papst getroffen hat.

Ich möchte aber nun doch, liebe Gläubige, in dieser 2. Predigt an eurem Anbetungstag an etwas anderes erinnern: Der im heutigen SoEv geschilderten Berufung der ersten Apostel damals am See Genezareth ist nämlich eine andere erstmalige Berufung vorausgegangen, die uns der Apostel und Evangelist Johannes so erzählt: Als Jesus eines Tages am Jordan vorbeikam, zeigte der Bußprediger Johannes d.T., wie wir am letzten So im Ev gehört haben, auf Jesus hin mit den Worten: "Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt! Der Täufer wies damals vor allem seine beiden ihm treu gebliebenen Jünger Johannes und Andreas von sich weg zu Christus hin mit den Worten: "Ich bin nicht der Messias. Jesus ist es, Er, das Lamm Gottes, Ihm müsst ihr fortan nachfolgen! Geht Ihm nach! Bittet Ihn, dass ihr seine Jünger werden dürft!" Die zwei Johannesjünger gehorchten und gingen Jesus nach. Aber Johannes d.T. hatte ihnen so Großes, so Ehrfurchtgebietendes von diesem Jesus gesagt, dass sie einfach nicht wagten, Ihn so ohne weiteres anzusprechen. Schüchtern und verlegen gingen sie eine Zeit lang hinter Jesus her, bis dieser sich umdrehte, sie anredete und fragte: "Was sucht ihr denn?" Statt nun mutig mit der Bitte herauszurücken, Ihm nachfolgen und seine Jünger werden zu dürfen, kam über die Lippen der beiden nur die Verlegenheitsfrage: "Meister, wo wohnst Du?" Und Christus darauf, in ergreifender Liebenswürdigkeit auf diese Verlegenheitsfrage eingehend: "Kommt halt und seht!“ Sie gingen mit Jesus. Sie sahen, wo er damals gerade sein Zelt aufgeschlagen hatte, sie durften bei Ihm bleiben, Sie erlebten einen Tag lang beglückendstes Zusammensein mit Ihm und vergaßen diese ihre erste Christusbegegnung und diesen ergreifenden "Anbetungstag" bei Christus nie wieder. Noch im 'höchsten Greisenalter von fast 100 Jahren erinnerte sich der Apostel Johannes genau an die Stunde dieser Christusbegegnung und schrieb es in seinem Ev (Jo 1,39) nieder: "Wir kamen mit Ihm und sahen, wo Er wohnte und blieben jenen Tag bei Ihm. Es war um die 10. Stunde!"

Es war um die 10.Stunde! Seht liebe Gläubige von Mondsee, heute, an eurem Anbetungstag da fragt gleichsam auch ihr den Herrn: "Meister, wo wohnst Du?" Und seine Antwort lautet auch hier wieder: „Kommt und seht!" Und es ist, als ob Christus hinzufügen wollte: "Hier in Eurem Gotteshaus' im Tabernakel, im hl. Sakrament des Altares bin Ich wahrhaft und wirklich bei Euch mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut, mit Gottheit und Menschheit! Glaubt doch daran und lasst euch doch von diesem Glauben nicht abbringen! Kommt und seht! Ich habe euch nämlich heute, an diesem Tag, den ihr meiner Anbetung geweiht habt, viel zu sagen und viel zu geben!

Ja, es ist so! "Meister, wo wohnst Du?" Wer die Antwort des Herrn auf diese Frage richtig zu erfassen bemüht ist,  jene Antwort, die im Glaubenssatz der Kirche von der wahren, wirklichen, Gegenwart Christi im Altarssakrament besteht, der wird dabei auch dankbar und froh erfassen und verstehen, was uns das II. Vat. Konzil und Papst Paul VI. in seiner kostbaren, leider totgeschwiegenen Eucharistie Enzyklika „Mysterium fidei“ so eindringlich gesagt haben: dass nämlich im HI. Altarssakrament der Zentralpunkt,, der Lichtpunkt, der Brennpunkt unseres christlichen Glaubens und des gesamten kirchlichen Lebens liegt. Seht, auf das wollte ich euch in dieser letzten Glaubenspredigt noch hinweisen, ihr aber solltet dann in stiller Anbetung vor dem Allerheiligsten darüber nachdenken was das heißt: Christus bei uns, mitten unter uns, wahrhaft und wirklich als der Lichtpunkt, der Zentralpunkt, der Brennpunkt unseres Glaubens! 'Gerade weil heute leider auch von manchen modernistisch gesinnten Theologen die sogenannte Realpräsenz Christi in der Eucharistie, die wirkliche Gegenwart Christi im verwandelten Brot und Wein des Altarssakramentes in Frage gestellt, bezweifelt oder sogar schon offen geleugnet wird, wollen wir uns auf diese als Dogma definierte Glaubenswahrheit am Anbetungstag einmal besonders nachdrücklich und dankbar besinnen!

Die hl. Eucharistie - Brennpunkt unseres Glaubens! Ihr wisst doch, was ein Brennpunkt, ein Fokus, in der Physik, in der Optik ist? Es ist der Schnittpunkt aller auf eine Linse oder einen Hohlspiegel einfallenden Strahlen. In diesem Brennpunkt wird bei hinreichend starker Einstrahlung von Wärmestrahlen, etwa von Sonnenstrahlen, eine solche Temperatur entwickelt, dass dort brennbare Stoffe entzündet werden können. Welcher Schulbub, hätte das nicht schon ausprobiert, wenn er im Sommer mit einer Linse die Sonnenstrahlen auf ein Stück Holz konzentrierte und in das Holz etwa seinen Namen einbrannte!? Wenn wir diesen optischen Begriff "Brennpunkt“ nun analog auf das Hl. Altarssakrament anwenden, so können wir tatsächlich sagen: Die Hl. Eucharistie ist wie ein Brennpunkt unseres Glaubens! In ihr sammeln sich ja wie im Schnittpunkt die Lichtstrahlen unseres christlichen Glaubens, die, wenn sie richtig auf den Spiegel des Menschenherzens einfallen, dort eine solche Wärme an Gottes- und Nächstenliebe hervorbringen, dass dadurch im Menschen mit der Zeit alles Gottwidrige, Niedrige und Gemeine gleichsam verbrennt! Brennpunkt des Glaubens ist die Hl. Eucharistie auch in anderer Hinsicht, und zwar deshalb, weil sich an der Hl. Eucharistie die Geister scheiden seit jener eucharistischen Verheißungsrede des Herrn in der Synagoge von Kafarnaum. Der Herr hatte damals, wie uns Johannes im 6. Kapitel seines Ev berichtet, klar und deutlich verheißen: "Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, mein Blut ist wahrhaft ein Trank! Wer Mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich in ihm!" Die zweifelnden Jünger aber murrten: "Wie kann uns dieser sein Fleisch zu essen geben? Diese Rede ist hart, wer kann sie hören!" Und sie gingen ungläubig von Christus weg. Der Herr rief sie nicht zurück, etwa mit der Bemerkung: „Bleibt doch! Ihr habt mich jetzt ganz falsch verstanden! Das war doch von mir nicht so wörtlich gemeint!“ Nein, Er wiederholte seine Worte noch einmal und sprach noch deutlicher und noch nachdrücklicher und stellte dann an die gebliebenen Apostel die entscheidungsvolle Frage: "Wollt etwa auch ihr weggehen, weil ihr nicht glauben wollt? Ich nehme nichts von dem zurück, was ich gesagt habe! Wenn ihr nicht glauben wollt an das eucharistische Wunder, das ich wirken will, so geht nur! Lieber fange ich nochmals von vorne an und suche, mir andere Apostel, als dass ich auch nur das Geringste von dem zurücknehme, was ich eben gesagt habe! Da war es dann Petrus, der als Sprecher des Apostelkollegiums vortrat und im Namen aller bekannte: „Herr, wohin sollten wir denn gehen, wenn wir von dir weggingen? Nur Du hast Worte des ewigen Lebens und wir haben erkannt und geglaubt, dass Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“

Die hl. Eucharistie steht wirklich im Brennpunkt der Lichtstrahlen fast aller Glaubenswahrheiten; die Hl. Eucharistie schließt überdies eine Fülle von erhabenen, unergründlichen Geheimnissen und ein Fülle von wunderbaren Großtaten göttlicher Allmacht, Weisheit und Liebe in sich, die über alles menschliche Begreifen und Verstehen erhaben sind und deren Wirklichkeit uns tatsächlich nur durch das Offenbarungswort Christi, des menschgewordenen Sohnes Gottes verbürgt ist!

Aber wer einmal erfasst und geglaubt hat, dass Jesus Christus der menschgewordene Sohn Gottes ist und dass seine Allmacht und seine Liebe zu uns Menschen keine Grenze kennt, der wird demütig seinen Verstand beugen, wo es um diese unbegreifliche Wahrheit geht, dass in der Eucharistiefeier im Auftrag Christi und in seiner Vollmacht Brot in seinen Leib und Wein in sein Blut verwandelt werden und so dann Christus mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut, mit Gottheit und Menschheit in den Gestalten von Brot und Wein, und zwar in jedem Teilchen dieser Gestalten von Brot und Wein wahrhaft und wirklich gegenwärtig ist!

Heute wird von manchen Theologen so viel herumgedeutelt und heruminterpretiert ,am eucharistischen Geheimnis; sie wollen nicht mehr demütig an die Wesensverwandlung glauben, sie möchten dem gläubigen Volk weismachen, dass es nur darum gehe, dass in der Eucharistie Brot und Wein eine andere Bedeutung, eine andere Zweckbestimmung bekommen, sodass Christus dann symbolisch gegenwärtig sei, aber nicht in Wahrheit und Wirklichkeit. Nein, bei solchen Neuinterpretationen machen wir nicht mit. Hier halten wir uns nicht an die ausgeklügelten Hypothesen überheblicher Professoren, sondern nur an das klare Wort Christi und die ebenso klaren Entscheidungen der Kirche Christi. Mit dem hl. Thomas sprechen wir hier: "Was Gottes Sohn gesprochen, das glaub' ich hier allein, denn Er spricht die Wahrheit, nichts kann wahrer sein!"

Als jener, der so gebetet hat, der größte Theologe des MA, Thomas v. A., im Jahre 1274 auf der Reise zum Konzil von Lyon schwer erkrankte und sterbend in das Zisterzienserkloster Fossanuova südlich von Rom gebracht wurde, da verlangte er nach der hl. Wegzehrung. Ein Priester des. Klosters brachte sie ihm. Vor dem Kommunizieren fragte dieser den Sterbenden — so war es damals Vorschrift — ob er denn wirklich glaube, dass in der Brotsgestalt der Gottmensch Jesus Christus wahrhaft gegenwärtig sei, da antwortete der hl. Thomas: "Ich, glaube und bekenne, was mir der Priester soeben über dieses Sakrament vorgetragen hat!" Dann fügte er noch betend hinzu: "Ich empfange jetzt Dich, Du Preis meiner Erlösung, für den ich studiert, gewacht und gearbeitet habe; Dich habe ich gepredigt und gelehrt, nie habe ich etwas gegen dich gesagt; ich beharre aber nicht hartnäckig auf dem, was ich über dieses Sakrament gelehrt habe, sondern überlasse alles der römischen Kirche, in deren Gehorsam ich jetzt aus dem Leben scheide!“

Was ist. das doch ein ergreifendes Bekenntnis des Glaubens an die wahre ,wirkliche Gegenwart Christi im Altarssakrament, abgelegt von einem, der mit Recht auch heute noch als der .größte Theologe des MA gilt und der dabei ein so demütig glaubender, gehorsamer Sohn der Kirche war. Der Glaube der Kirche war für ihn allein maßgeblich. Die Kirche aber glaubt auch heute nichts anderes, als was sie damals im 13. Jahrhundert und was sie dann im 16. Jahrhundert auf dem Konzil von Trient gelehrt und als Dogma verkündet hat.

Papst Paul VI., der viel geschmähte, viel verkannte, hat in seiner Eucharistie-Enzyklika "Mysterium fidei" und in seinem Credo des Gottesvolkes ganz energisch jene falschen Ansichten zurückgewiesen, in denen behauptet wird, Christus sei in der hl. Eucharistie nur symbolisch (im Sinnbild) oder nur dynamisch(der Kraft nach) gegenwärtig. Nein, Christus ist in der hl. Eucharistie nach erfolgter Wesensverwandlung wahrhaft und wirklich und wesentlich gegenwärtig. Nichts darf uns vom Glauben daran abbringen, wir würden sonst das Kostbarste einbüßen und verlieren, nämlich Ihn selbst, der nicht bloß im Geheimnis der Menschwerdung unser Bruder werden wollte, sondern in unbegreiflicher Herablassung und Liebe sogar unsere Speise werden wollte in diesem heiligsten Sakrament, das wirklich der Zentralpunkt, der Lichtpunkt, der Brennpunkt unseres Glaubens ist. Amen

 

3) Die Hl. Eucharistie - Sakrament der Einheit?

In den ersten zwei Predigten habe ich im Anschluss an das heutige SoEv vom "Licht des. wahren Glaubens“ und von der "Hl. Eucharistie als Licht- und Brennpunkt unseres Glaubens" gesprochen. Jetzt, in der 3. und letzten Predigt des heutigen Anbetungstages soll nicht mehr das Evangelium, sondern die Epistel den Ausgangspunkt für meine Predigtgedanken liefern, wenn ich jetzt noch von der "Hl. Eucharistie als Sakrament der Einheit“ sprechen möchte.

Im 1. Kapitel des 1 Kor ist nämlich vom geraden Gegenteil der Einheit, von der Spaltung und Zwietracht die Rede. Der hl. Paulus tadelt die Christen von Korinth weil er von Zank und Streit und Spaltung unter ihnen erfahren hat: Jeder sagte und meinte dort schließlich etwas anderes und die einen hielten, weil sie am wahren, ihnen von Paulus verkündeten Glauben konservativ festhalten wollten, zu Paulus, das war die Pauluspartei; andere, sehr progressistisch eingestellte Christen in Korinth hielten zudem Modernisten Apollos; das war die Apollospartei; wieder andere, die sich gleichsam zu einer "Bewegung für Papst und Kirche" zusammengeschlossen hatten, hielten zu Kephas - Petrus, dem 1. Papst in Rom; und dann gab es noch eine Partei der Mitte, die mit Recht meinte: Wir halten zu Christus, Er und Er allein ist das Haupt der Kirche und die Mitte unseres hl. Glaubens. Und wie war diese Spaltung in die, Christengemeinde von Korinth hineingekommen? Wahrscheinlich gerade durch die Art und Weise, wie die verschiedenen Gruppen zur Hl. Eucharistie standen. Die hl. Eucharistie sollte nach dem Willen Christi das Sakrament der Einheit sein, wurde aber damals in Korinth leider schon zum Anlass für Spaltung und Zwietracht. Man muss es nur nachlesen, was der hl. Paulus im gleichen 1. Kor im  11.Kapitel darüber tadelnd schreibt: "Ich musste hören, dass bei euren gottesdienstlichen Zusammenkünften Spaltungen in eurer Mitte vorkommen... Denn wie Ihr am gemeinsamen Ort (zur Eucharistiefeier) zusammenkommt, das ist oft nicht mehr ein Halten des Herrenmahls, im Gegenteil! Da nimmt ja jeder beim Essen vor allem sein eigenes Mahl ein, und den einen hungert, indes der andere schlemmt. Habt ihr denn keine Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder liegt euch nichts an der Gemeinde Gottes, und wollt ihr die Armen beschämen? Was soll ich euch da sagen? Euch etwa loben? Darin kann ich euch nicht loben. Denn ich habe vom Herrn her überliefert bekommen, was ich euch auch weitergegeben habe: Der Herr Jesus nahm in der Nacht, da er verraten wurde, Brot, und danksagend brach er es und sagte: 'Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird! Tut dies zu meinem Gedächtnis!' Ebenso nahm er auch den Kelch (mit Wein) nach dem Mahle, indem er sprach: 'Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blute! Dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis!' Denn sooft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinkt, verkündet ihr damit den Tod des Herrn, bis er wiederkommt. Wer deshalb in unwürdiger Weise das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der versündigt sich am Leib und Blut des Herrn. Darum prüfe sich jeder, bevor er von diesem Brote isst und von diesem Kelch trinkt. Denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht hinein, weil er den Leib des Herrn nicht von gewöhnlicher Speise unterscheidet!"

Heute sind die Verhältnisse leider in unseren Gemeinden oft genau so und noch ärger wie damals in der Christengemeinde von Korinth: Zank und Streit und Aufspaltung in verschiedene Gruppen und Parteiungen und gerade am Sakrament der Hl. Eucharistie und der Haltung ihr gegenüber zeigt sich das oft in erschütternd beschämender Weise! Und die Folgen davon? Die gesamte Kirche wird dabei immer unglaubwürdiger und die Zahl der vom Glauben Abfallenden und aus der Kirche Austretenden wächst weiter von Jahr zu Jahr, bald schon ärger als in der austromarxistischen Kirchenaustrittshetze in den Zwanzigerjahren und ärger als in der Nazizeit. (Bald wird bei uns in Österreich die Jahresrate der Kirchenaustritte die Zahl 20.000 im Jahr erreicht haben. Ist doch die Zahl der Kirchenaustritte von 17.788 im Jahre 1969 auf 18.296 im Jahre 1970 und auf fast 20.000 im Jahre 1971 angestiegen)

Die Zahl der Gottesdienstbesucher aber sinkt noch weiter, in Wien schon auf 10%, und dies trotz aller kirchlicher und liturgischer Reformen, die auf Diözesansynoden beschlossen wurden, trotz aller Experimente, die ersonnen wurden, um — wie man so schön sagt besser "anzukommen". Dabei gewinnt man die Abseitsstehenden und Randschichten doch nicht, wie die statistischen Zahlen beweisen, stößt dabei aber auch noch die wahrhaft Gläubigen und Frommen und allzeit Opferbereiten ab und vergrämt sie. Schuld daran tragen vor allem jene Mitchristen und Mitbrüder im Priester– und Professorenstand, die uns das in den Evangelien Berichtete als Mythos, als Sage, als legendäre Ausmalung hinstellen und fanatisch ans Entmythologisieren und Uminterpretieren der Glaubenswahrheiten herangegangen sind. Wie man es dabei etwa mit dem christlichen Grunddogma der Menschwerdung des Sohnes Gottes aus Maria der Jungfrau gemacht hat, könnte man beispielsweise sehr anschaulich nachlesen in dem traurig stimmenden Buch des Wiener Kaplans Adolf Holl "Jesus in schlechter Gesellschaft“; nach Da wird nur noch vom Menschen Jesus gefaselt, der ein Modell der Mitmenschlichkeit oder ein Sozialrevolutionär war und der erst von Paulus und der nachfolgenden traditionellen Vätertheologie fälschlich divinisiert, vergöttlicht worden sei, nun aber endlich wieder humanisiert, vermenschlicht werden müsse, gleichsam von seinem Podest der Göttlichkeit heruntergeholt werden müsse in die "schlechte Gesellschaft", in der er sich einst ja doch am liebsten bewegt habe. Wo aber Jesus Christus nicht mehr als wahrer Gott und wahrer, aus der Jungfrau Maria geborener Mensch geglaubt wird, da löst sich schließlich der ganze christliche Glaube in nichts auf, vor allem auch der Glaube an das Geheimnis der Wesensverwandlung von Brot und Wein in der Eucharistiefeier und der Glaube an die Realpräsenz Christi im Sakrament des Altares.

In vielen anderen Glaubensfragen ist man heute genau so darauf aus, den geoffenbarten und vom unfehlbaren Lehramt der Kirche überlieferten wahren Glauben zu verfälschen und zu verkürzen. Und dort, wo man noch nicht offen darauf aus ist, sichere Glaubenswahrheiten, definierte Dogmen umzuinterpretieren oder in Frage zu stellen, da ist man zu mindest darauf aus, das Terrain für solche Verfälschung des wahren Glaubens vorzubereiten durch Abbau der Ehrfurcht, die doch die notwendige Voraussetzung für den rechten Glaubensakt ist.

Die Erfahrung zeigt es doch immer wieder: Wo keine Ehrfurcht mehr da ist vor den Geheimnissen Gottes und seiner unendlichen Größe und Heiligkeit, Allmacht und Liebe, da ist auch keine Bereitschaft mehr da für die notwendige Demut, in der der Mensch dann im Glaubensakt seinen kleinen Verstand beugt vor der Unbegreiflichkeit Gottes und seiner Heilsgeheimnisse, die es gläubig zu bejahen gilt, auch wenn man sie nicht einsieht und begreift, weil eben Gott größer ist als unser Verstand und größer als unser Herz.

Abbau der Ehrfurcht, dieser so notwendigen Voraussetzung für den rechten, demütigen Glauben! Nirgends ist man auf progressistischer Seite stärker und zielstrebiger darauf aus als gerade der Hl. Eucharistie gegenüber!

Wie hat man es denn dem Altarssakrament gegenüber gemacht, in welchem doch, wie uns der Glaube sagt, Christus ganz in jedem Teilchen der konsekrierten Brotsgestalt gegenwärtig ist mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, mit Gottheit und Menschheit? Man hat immer mehr die Ehrfurcht vor Christus und seiner realen Gegenwart in der hl. Eucharistie abgebaut, sehr zielstrebig und systematisch, zuerst in kleinen, unscheinbaren und. unwesentlichen Dingen, etwa durch immer selteneres Aussetzen des Allerheiligsten, dann durch Beiseiteschieben des Tabernakels, dann durch Entfernen der Kommunionbank, dann durch das Stehen beim Kommunionempfang und das Stehen auch noch bei der hl. Wandlung, als ob man augenfällig auch noch das Pauluswort im Phil 2,10, dass sich im Namen Jesu jedes Knie beugen müsse, der Entmythologisierung unterwerfen wolle. Dann kam die dem Papst abgetrotzte Handkommunion, die vom Papst nur ausnahmsweise für bestimmte Länder geduldet wird, weil sich ja in demokratisch durchgeführter Befragung die Bischöfe der ganzen Weltkirche mit überwältigender Mehrheit für das Festhalten an der Mundkommunion ausgesprochen haben. Gewiss, nun ist für unser Land ausnahmsweise die Handkommunion erlaubt. Aber man sage mir doch nicht, dass sie die Ehrfurcht vor der hl. Eucharistie gesteigert habe! Im Gegenteil, sie hat die Ehrfurcht vor dem eucharistischen Heiland ganz stark gemindert, sofern auch nur ein Bruchteil von dem wahr ist, was da an sakrilegischem Missbrauch der Handkommunion berichtet wird. Dann kam auch noch die Einführung von Laienkommunionspendern auch dort, wo sie völlig überflüssig und unnötig sind. Denn wenn z.B. in einer Salzburger Ordenspfarrkirche bei einer Abendmesse drei Laien im Straßenanzug die hl. Kommunion austeilen, während im Pfarrhof drei Priester am Fernsehapparat ein Fußballmatch verfolgen, so ist das ein Unfug sondergleichen. Die Ausspendung der hl. Kommunion durch Ordensschwestern oder Laien kann wahrlich notwendig sein in den Missionen oder in Pfarreien, wo bei Hunderten von Kommunikanten der zelebrierende Priester allein ist, weil sonst der Gottesdienst allzu lange dauern würde. Aber wie oft steckt leider Bequemlichkeit und Opferscheu dahinter und nicht die Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten und glühender Seeleneifer! - Schließlich ist jetzt noch die Erlaubnis von sogenannten Gruppenmessen dazugekommen, die ja längst vorher schon widerrechtlich praktiziert worden waren, oft in völlig entsakralisierter Weise, wenn etwa am gleichen Wirtshaustisch, wo vorher gezecht worden war, dann ohne jegliches sakrale Zeichen Eucharistie gefeiert wurde, während man beispielsweise in jedem besseren Theater und Konzertsaal auf würdige Kleidung der Sänger und Orchesterleute und auch der Theaterbesucher bedacht ist... Und über alles von den Bischöfen Erlaubte und Geduldete hinaus so viele unbeanstandete willkürliche Experimente und der Gebrauch von meist aus Holland importierten oder willkürlich zusammengebastelten eucharistischen Hochgebeten, die bisweilen nicht einmal mehr rechtgläubig sind. Gewiss haben die Bischöfe solche und ähnliche Missbräuche und Entsakralisierungen der Messliturgie nicht erlaubt. Aber wer kümmert sich denn von diesen progressistischen Geistlichen darum? Sie wissen ja alles viel besser als die Bischöfe und der Papst. Wie man aber in solch willkürlicher Weise durch ständig weiter vorangetriebene Entsakralisierung des Heiligsten, das wir besitzen, dem Abbau der Ehrfurcht und damit der Schwächung des Glaubens an die reale Gegenwart Christi in der hl. Eucharistie und der Leugnung des Opfercharakters der hl. Messe den Weg bereitet, das übersieht man oder will man nicht wahrhaben. Heute gibt es. schon Priester, die noch zelebrieren, obwohl sie gar nicht mehr an die Wesenverwandlung von Brot und Wein in der hl. Messe glauben. Und dann werden Dinge aufgeführt, wie etwa das, was als "Hofheimer Meßfestival" in aller Welt berühmt berüchtigt bekannt geworden ist: Am 13. Juni 1971 war es in der St. Bonifatiuskirche in Hofheim/Taunus. Ein Dekanatsjugendseelsorger veranstaltete im Beisein von 650 Burschen und Mädchen diese Messfeier, bei der in der Kirche geraucht, getrunken, geschmust, getanzt wurde. Der Priester zelebrierte ohne jedes liturgische Kleidungsstück mit willkürlich zusammengestellten liturgischen Texten, wobei auch noch die Wandlungsworte Jesu geändert wurden. Deswegen war es überhaupt zweifelhaft, ob die Weißbrotschnitten, die bei der Kommunion in Körben an die Jugendlichen ausgeteilt wurden, konsekriert worden waren. Die liturgische Mahlzeit wurde dann noch mit Würstchen und Coca Cola fortgesetzt. Erst nachdem der Pfarrer, der den Skandal nicht hatte verhindern können, die Stromversorgung der Kirche ausgeschaltet hatte, verließ die Jugend mit ihrem "Seelsorger" die Kirche. In der Befürchtung, dass die Wandlung des Brotes doch gültig gewesen sein könnte, hat der Pfarrer dann eine Stunde lang Brotreste in der Kirche auf dem Boden kniend dahinrutschend aufgelesen. Tage später hat dann der zuständige Bischof von Limburg, von gläubigen Priestern und Laien in die Enge getrieben, in der Bonifatiuskirche in Hofheim eine Messe zelebriert, um die dem Herrn im hl. Sakrament angetane Schmach zu sühnen. "Diese Schmach" - so schrie Werenfried van Straten in seinem "Echo der Liebe" (Dez. 1971) - wurde unserem Herrn Jesus Christus nicht etwa in einem kommunistischen Land, sondern im christlichen Westen zugefügt. Es geschah 2000 Jahre, nachdem Maria in tiefster Ehrfurcht ihren göttlichen Sohn in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt hatte; 2000 Jahre nachdem die Hirten und die Weisen aus dem Morgenland, erfüllt von einer großen Ehrfurcht, vor Jesus niederfielen und ihn anbeteten; 2000 Jahre, nachdem der greise Simeon Gott verherrlichte, weil seine Augen das Heil geschaut hatten." Und Werenfried van Straten fügt das Gebet an: "Komm jetzt, Herr Jesus, und reinige Deine Kirche! Richte uns auf von unserem Kniefall vor der Welt! Lehre uns wieder das für Mist halten, was mit Dir unvereinbar ist! Rette uns aus der Versuchung, uns sosehr um die Menschen zu kümmern, dass wir keine Zeit mehr haben, an Dich zu denken! Hilf uns bei der Verteidigung des Allerheiligsten, das Du uns anvertraut hast! Laß es nicht länger zu, dass die Stoßtrupps des Teufels beim Anrollen der Sturmflut die Dämme des wahren Glaubens zerstören und dass die Hirten sie dabei gewähren lassen. Ja, komm, Herr Jesus!“

Es stimmt leider nur zu sehr, was in der gleichen Nummer des Blattes der "Ostpriesterhilfe" geschrieben stand: "Wenn die Kirche sich aus Liebe zur Welt immer mehr dem Zeitgeist anpasst, dann verschachern ihre Kinder bald die Schätze der Gnade, des Glaubens und der Tradition. Die Braut Christi aber verliert dabei ihre mystischen Züge!"

Liebe Gläubige von Mondsee. Vielleicht seid ihr entsetzt und schockiert über das, was ich euch da in meiner 3. Predigt berichtet habe. Ich könnte dem noch gar manches andere bitter Traurige hinzufügen. Es sollte dabei nur gezeigt werden, wie sehr leider die Worte des hl. Paulus im 1 Kor die heutigen Zustände der Uneinigkeit und Zerstrittenheit in der Kirche schildern und wie sehr das Sakrament der Einheit und der Liebe durch mangelnden Glauben, durch fehlende Ehrfurcht und durch willkürliche Experimente zum geraden Gegenteil gemacht wird: zum Zeichen der Zwietracht!

Lasst das ewige Licht nicht auslöschen! Ich meine das nicht bloß wörtlich vom Ewigen Licht, das vor dem Allerheiligsten in eurer Kirche brennt, sondern vom Licht des wahren Glaubens, der Ehrfurcht, der Liebe gegen Ihn, der im hl. Sakrament wahrhaft und wirklich gegenwärtig ist und unsere Anbetung verdient, nicht nur beim jährlichen Stundgebet, sondern das ganze Jahr über.

Und wenn in dieser verworrenen Zeit die Priester nicht mehr gläubig genug sind, dann müssen sie es von den gläubigen Laien lernen, was Ehrfurcht gegenüber dem hl. Altarssakrament heißt. Es sei da auf zwei Laien abschließend hingewiesen, die sich durch besondere Ehrfurcht und anbetende Liebe der hl. Eucharistie gegenüber ausgezeichnet haben: Der eine ist der jugendliche Martyrer Tarcisius, der beim Überbringen der hl. Eucharistie zu den gefangenen Christen von einer Rotte heidnischer Straßenjungen überfallen und getötet wurde; er wollte lieber sterben, als den reißenden Hunden das göttliche Geheimnis ausliefern, wie es in der erhaltenen schönen Grabinschrift, die ihm der hl. Papst Damasus im 4. Jahrhundert setzte, heißt. - Und der andere Laie ist Rudolf von Habsburg. Ihr kennt doch alle die bekannte Erzählung, nach welcher der Stammvater unseres einstigen Herrscherhauses 1264, als er mit seinem Gefolge durchs Land ritt, einem Priester mit der hl. Wegzehrung an einem Bach begegnete, der zu Fuß nicht überquert werden konnte, weil ein Gewitter Stunden vorher die Brücke weggerissen hatte. Da sprang der Graf vom Pferd und übergab dieses dem Priester, damit er mit dem hl. Sakrament seinen Gang zu einem Sterbenden fortsetzen könne. Und als der Priester anderntags das Pferd dem Grafen zurückstellen wollte, lehnte Rudolf v. Habsburg das ab und schenkte dem Priester das Pferd, denn, so sagte er, es hat den Herrn der Welt im hl. Sakrament getragen; so will ich es nicht mehr für weltliche Zwecke gebrauchen. Von daher datiert im Hause Habsburg herauf durch die Jahrhunderte eine ausgesprochene eucharistische Frömmigkeit, die auch im letzten Kaiser Karl ganz auffallend ausgeprägt war. Bezeichnend ist, wie sein Sohn Otto kürzlich von seinem Vater erzählte: Kaiser Karl hat in den letzten Wochen seines Lebens in der Verbannung auf der Insel Madeira jeden Tag bei der hl. Messe kniend ministriert und kommuniziert.

Ja, liebe Gläubige, immer wollen wir uns von der gläubigen Überzeugung leiten lassen, dass Christus in der hl. Eucharistie und durch die hl. Eucharistie das Leben der Kirche und ihrer Glieder und so das Leben der Welt sein will. Die hl. Eucharistie ist das Kostbarste, was uns in der Kirche anvertraut ist. Vergessen wir es nicht!