3. Adventsonntag – A

gehalten in St. M. Loreto am 11.12.1977

 

Die Kirche hat uns für den Advent neben der demütigen Magd Maria den demütigen Vorläufer des Herrn, Johannes d.T., als Adventprediger und Adventboten gegeben. Jedesmal im Ev. der Adventsonntage tritt der Täufer vor uns hin. Er predigt uns, wie wir Christus, dem kommenden Messias, den Weg bereiten sollen für seine Ankunft in unseren Herzen.

Heute, am 3. Adventsonntag, spricht der Täufer zu uns von der Grundlage und dem Ausgangspunkt aller echten Adventarbeit an unseren Herzen: Er fordert von uns starken, festen Glauben an Christus.

Hören wir den Bericht des Ev. selbst nochmals kurz und folgen wir ihm Wort für Wort:

"In jener Zeit, als Johannes im Gefängnis von den Taten Christi hörte, sandte er zwei von seinen Jüngern hin und ließ Ihn fragen: 'Bist Du es, der da kommen soll oder müssen wir noch auf einen anderen warten?'

Johannes lag gefangen im Kerker. Wir wissen, warum. Er hatte mit seiner Bußpredigt auch vor dem König Herodes Antipas nicht Halt gemacht. Mit heldenhaftem Freimut, der heute auch den führenden Männern der Kirche gut anstünde, hat er dem König seinen Ehebruch vorgeworfen: "Non licet tibi..." Es ist dir nicht erlaubt... Deine Königswürde entbindet dich nicht von Gottes Geboten! - Das ertrug der gekrönte Lüstling nicht. Der unliebsame Bußprediger musste zum Schweigen gebracht und zunächst einmal mundtot gemacht werden.

Einige Jünger durften dann und wann im Kerker Johannes d.T., ihrem Meister, einen Besuch machen. Dabei erzählten sie ihm, was sich draußen im Land ereignete. Mit ganz großem, heiligem Interesse lauschte Johannes im Kerker auf alles, was ihm da von seinen Jüngern über das wirken Christi berichtet wurde. Immer wieder wussten diese Johannesjünger dem eingekerkerten Meister, Neues zu berichten: Jesus durchzieht Galiläa. Überall predigt er vom Reiche Gottes, und wo er hinkommt, tut Er Gutes. Er heilt Kranke. Er befreit Aussätzige von ihrer schrecklichen Krankheit. Er befreit Besessene von den bösen Geistern. Immer aufsehenerregender wurden die Nachrichten, die so zu Johannes in den Kerker gelangten. Christus bildete immer mehr das eine große Thema der Unterredung des Täufers mit seinen Jüngern. Und wie so eine Botschaft nach der andern, eine überraschender und bedeutsamer als die andere eintraf, da erkannte Johannes immer klarer in diesem Jesus, den er im Jordan hatte taufen dürfen, den Messias, auf den er in prophetischer Schau als letzter der Propheten hatte hinweisen dürfen.

Da drang plötzlich in den Kerker des Johannes eine ganz unerhörte Kunde: In Naim hatte Jesus den einzigen Sohn einer Witwe von den Toten erweckt. Wo wollte dieses unerhörte Wunderwirken noch hinaus? Johannes ahnte die Gewalt, mit der das Ereignis dieser Totenerweckung die Volksscharen packen, aufrütteln und vor die Entscheidung stellen musste. Und Johannes im Kerker wusste: „In dieser Stunde der Entscheidung habe ich, der Wegbereiter des Messias, trotz meiner Kerkerhaft doch noch eine große Aufgabe zu erfüllen!“ Persönlich zum Volk zu sprechen war ihm unmöglich. Aber seine getreuen Jünger konnte er an seiner Stelle sprechen lassen. So sandte er denn eines Tage zwei seiner Jünger zu Jesus mit einer Botschaft.

Und diese Botschaft des eingekerkerten Täufers Johannes betrifft bezeichnenderweise nicht seine traurige Lage. Er bittet durch diese beiden Jünger Jesus keineswegs um Befreiung aus dem Kerker und um Errettung vor dem ihm drohenden Tod. Nein, die Botschaft, die er den beiden Jüngern mitgibt und die sie bei Jesus ausrichten sollen besteht in einer Frage, die sich auf die Person Jesu bezieht. Es ist eine ganz entscheidend wichtige Frage: „Bist du, Jesus, derjenige, der da kommen soll, nämlich der verheißene Messias, oder müssen wir erst noch auf einen anderen warten?"

Was soll diese Frage des Täufers? Wusste denn Johannes auf einmal nicht mehr, dass Jesus der verheißene Messias war? Er hatte doch früher schon so entschieden für Ihn und seine messianische Würde Zeugnis abgelegt. War er denn im Kerker in seinem Glauben an Christus wankend geworden? Hatte sich etwa Zweifel an der messianischen Würde Jesu in sein Herz geschlichen?

Nein! Johannes stand fest in seinem Christusglauben! Er war bereit, dafür auch in den Tod zu gehen. Hatte er doch so ergreifend aus tiefem Glauben an Christus erklärt: „Er  muss wachsen, ich aber muss abnehmen!“

Nicht seinetwegen ließ Johannes jetzt die Frage an Christus stellen: „Bist Du es, der da kommen soll, oder müssen wir noch auf einen anderen warten?“

Der Jünger wegen und des Volkes wegen ließ Johannes diese Frage stellen. Um seine Jünger hatte Johannes Sorge. Und diese Sorge wuchs, je näher für den Täufer das Lebensende herankam. Seine Jünger waren immer noch so kleinlich gesinnt, so voll von Vorurteilen und von Eifersüchteleien. Sie sahen in Jesus v. Nazareth nur einen Menschen. Für Johannes aber war Jesus mehr, viel mehr. Es ärgerte die Johannesjünger, dass das Ansehen Jesu beim Volk immer mehr zunahm, das Ansehen ihres Meisters Johannes aber abnahm und allmählich das Vergessensein sich über ihn legte, seit er im Kerker war. Wie hatte ihnen Johannes doch so klar gesagt, dass er abnehmen, Jesus aber wachsen und zunehmen müsse an Ansehen. Sie aber verstanden das nicht und sahen darin nur die Demut ihres Meisters.

So schickte Johannes sie nun zu Jesus, sie sollten aus seinem eigenen Munde erfahren, dass nur Er, Jesus, der Messias und ihr wahrer Meister ist.

Noch mehr aber als den ihm treu gebliebenen Jüngern galt die Sorge des eingekerkerten Johannes dem Volke. Das große Wunder der Totenerweckung in Naim war geschehen. Viel Volk war selbst Zeuge dieses unerhörten Wunders gewesen. Und es war begeistert; aber auch nicht mehr. Es blieb unentschieden, wetterwendisch, leichtsinnig, rasch entflammt, aber ohne tieferes, nachhaltiges Verstehen für das, was da nun mit diesem Jesus und seinem Wirken angebrochen war. Und dazu kamen noch die Führer des Volkes, die eher Verführer waren und die mit Christus sich bereits überworfen hatten und in feindseliger Opposition gegen Ihn standen. Wenn das Volk dunkel ahnend die Wahrheit erfasste: In diesem Jesus ist doch vielleicht der verheißene und erwartete Messias zu uns gekommen, dann erstickten die Schriftgelehrten und Pharisäer diesen aufkeimenden Glauben mit ihrer spöttischen Kritik und ihrem aufgeklärten Vorurteil, indem sie dem Volk vorwarfen, es sei glatter Unsinn, in diesem Zimmermann aus Nazareth den Messias zu sehen. "Uns müsst ihr glauben und vertrauen. Und was die Wunder dieses Jesus betrifft und seine Totenerweckung in Naim, so wissen wir ganz genau, wie diese Wunder zustande kommen: Durch Beelzebub, den obersten der Teufel treibt er die bösen Geister aus und mit den Krankenheilungen und mit der Totenerweckung verhält es sich genau so! So drang Zweifel und Ärgernis in immer breitere Schichten des Volkes und drohte den aufkeimenden Glauben an Christus zu ersticken!

Das war es, was den Täufer im Kerker mehr bedrückte als die Fesseln und das Dunkel der Haft. Wie gerne hätte er jetzt zum Volk gesprochen, um jene Ärgernisse aus dem Weg zu räumen und das Volk im Glauben an Christus, den Messias zu bestärken!

So benützte er nun die letzte Möglichkeit, seinen Beruf als Wegbereiter des Herrn auszuüben. Er sandte die zwei Jünger zu Jesus. Und er tat das nicht als Privatperson. Auch nicht nur als Vater seiner geistigen Söhne und Jünger, sondern wirklich als Wegbereiter des Messias, als Repräsentant des Volkes Israel, ja der ganzen heilsbegierigen Menschheit. In diesem Sinn richtete er an Jesus die große, entscheidungsvolle Frage, in welcher der ganze Alte Bund ausklingt und alle Sehnsucht und Hoffnung der alten Welt von damals ihren letzten Ausdruck findet: „Bist du es, der da kommen soll, oder müssen wir noch auf einen anderen warten?“

Diese Frage, zugleich mit der klaren, eindeutigen Antwort, die dann der Heiland gab, ist die letzte große Adventbotschaft des Täufers, seine letzte Adventpredigt, seine letzte Mahnung zum Glauben an Christus! Es gibt keinen anderen, durch den uns das Heil zuteil werden könnte!

 

War das eine Mahnung nur für die Menschen von damals?

Ich meine, es ist eine sehr aktuelle Mahnung auch für uns und unsere Zeit! Wie oft sind wir doch den Johannesjüngern ähnlich. Unsere Leidenschaften hindern uns und unsere Vorurteile lassen einen wirklich starken Glauben an Christus nicht mehr recht aufkommen. Der Zeitgeist und die öffentliche Meinung — oder sagen wir besser: die veröffentlichte Meinung der Massenmedien — spricht doch heute gegen Christus und gegen die Tatsache, dass er und er allein auch für unsere Zeit der absolute Heilbringer ist! Alles ist heute dazu angetan, nur Menschliches an Christus und an der von ihm gestifteten Kirche zu sehen. Das hindert heute so viele, zu jenem Glauben zu kommen, den Christus fordert und verlangt. Wie oft gleichen wir alle heute gar oft dem wankenden, wetterwendischen Volk Israel von damals und lassen uns auch durch oberflächliche, gemeine, erlogene, unbegründete Schlagworte der Feinde Christi und seiner Kirche von unserem Glauben abbringen und fangen zu schwanken und zu zweifeln an! Nichts täte uns in dieser Zeit des Glaubensabfalls und der Glaubensverwirrung mehr Not, als uns wieder zu stärken im rechten, zuversichtlichen Christusglauben!

Aber folgen wir jetzt noch weiter dem Bericht des Ev.: Die zwei Abgesandten des Täufers zogen von der Bergfestung Machärus, wo Johannes in Fesseln lag, dem Jordan entlang hinauf nach Galiläa. Zwei Tagereisen dauerte für sie diese Wanderung dorthin, wo Jesus sich gerade aufhielt. Und überall, wohin die beiden Johannesjünger kamen, erfuhren sie immer wieder von neuem von Wundern, die Jesus gewirkt habe. Und je mehr sie sich dem Ort näherten, wo sich der Heiland gerade aufhielt, wurden die Wunderberichte, die ihnen zugetragen wurden, umso zahlreicher. Vielleicht kamen sie auch durch das Städtchen Naim, wo Christus vor einer Woche erst den toten Jüngling zum Leben erweckt hatte. Vielleicht konnten sie mit dem zum Leben Wiedererweckten und mit seiner Mutter persönlich sprechen. Schließlich trafen sie dann, wahrscheinlich in der Nähe des Sees Genezareth, auf den Heiland, wie er gerade wieder von den Volksscharen dicht umdrängt war. Eben hatte der Heiland wieder viele von ihren Krankheiten und Gebrechen geheilt, viele Besessene von den bösen Geistern befreit und Blinde sehend gemacht. Welcher Jubel mag die Geheilten erfüllt haben! Wie groß mag das Staunen der Zuschauer gewesen sein! Überwältigende Szenen müssen sich da abgespielt haben. Ergriffenheit und Erschütterung ging durch die Volksscharen: Wer ist doch dieser? So werden sich alle gefragt haben. Ist er nicht doch der Messias, der unsere Schwächen auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen hat, wie es beim Propheten Isaias vom Messias angekündigt worden ist? Und nun verkündet dieser Wundertäter auch eindrucksvoll und gewaltig seine Botschaft und es ist wahrlich eine Frohbotschaft für alle Bedrängten und Unterdrückten, für die Sünder und für die Trostlosen! Wer ist wohl dieser?

Und eben jetzt traten die zwei Johnnesjünger vor, ließen sich beim Heiland melden als Abgesandte des Täufers. Der Herr unterbrach seine Predigt, ließ die beiden vortreten und ihre Botschaft ausrichten: Unser Meister Johannes d.T. hat uns gesandt. Er lässt dich fragen: Bist du es, der da kommen soll oder sollen wir auf einen anderen noch warten?

Öffentlich, vor dem versammelten Volk, stellten sie diese entscheidend wichtige Frage. Welche Wirkung mag sie beim Volk ausgelöst haben? Diese Frage konnten sie nicht missverstehen: Ob Jesus der Messias sei... Heute, wo sie wieder so viele Wunder erlebt haben, kommt ihnen diese Frage sehr gelegen und wie aus dem Herzen gesprochen. Und der Fragesteller? Es ist ja nicht irgendwer; es ist ja Johannes d.T. Sie hatten ihn schon fast vergessen, seit er im Kerker schmachtete. Jetzt aber erinnern sie sich wieder an ihn. Wie ernst und eindringlich hatte ihnen doch dieser Prophet den Einen angekündigt, der alsbald kommen werde, ja der schon mitten unter ihnen stehe und der sie nicht mehr bloß mit Wasser, sondern mit dem Hl. Geist und mit Feuer taufen werde! Das ganze Volk hat doch damals am Jordan dem Wort des Täufers gelauscht; und alle, ob sie glaubten oder nicht, hatten damals den Täufer ganz richtig verstanden, dass der, der da kommen soll, kein anderer sei als der verheißene Messias, den ganz Israel ersehnte und erwartete. Seither war die Erwartung des Volkes weiter gewachsen und hatte sich zu einer eigenartigen Spannungsgeladenheit verdichtet. Wir können schon begreifen: Wenn da jetzt dieser gleiche Johannes durch seine zwei Jünger ganz offiziell von Jesus Antwort erbittet auf die Frage, ob er der Verheißene, der Messias sei, so war das jetzt ein Augenblick der Entscheidung zwischen Glaube und Unglaube. Und Jesus antwortete. Er begnügte sich aber nicht etwa damit, kurz zu sagen: Ja, ich bin der Erwartete, ich bin der Messias! Statt des einfachen Ja, das genügt hätte, wies er auf seine bisherige Tätigkeit, auf seine Wunder hin. Daraus sollten alle selber die angebrochene Gnadenstunde der messianischen Zeit erkennen. Jesus verlangte den Glauben an seine messianische Würde und Sendung nicht bloß auf seine bloße Behauptung hin. Der Wundertäter verwies die beiden vor allem Volk auf das, was sie selber bei ihrer Ankunft gehört und gesehen und erlebt hatten. Und wir können es uns gar nicht anders vorstellen als so: Christus selbst war von der Größe dieses Augenblicks der Entscheidung für den Glauben an Ihn ergriffen. Denn siegesbewusst begann er: "Geht und meldet dem Johannes, was Ihr selbst gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird die frohe Botschaft verkündet. Und selig, wer sich an mir nicht ärgert!"

Eine doppelte Antwort gab hier Jesus: Er wies auf seine Wunder hin, die die Augen– und Ohrenzeugen selbst erlebt hatten. Zugleich aber wies er auf die Erfüllung der prophetischen Ankündigungen früherer Zeiten hin, denn diese Wunder der Erbarmungen, auf die sich Jesus als auf ebensoviele Beweise seiner messianischen Würde und Sendung berief, entsprachen ja ganz den Zeichen, die die Propheten als Erkennungsmahle des Messias vorausgesagt hatten. Und so sagte Christus eigentlich: Seht selber, ob mich nicht die Wunder, die kein Mensch wirken kann, als den gottgesandten Messias erweisen. Vergleicht aber auch, was die Propheten vom Messias vorhergesagt haben, mit dem, was ihr mich tun seht. Und dann entscheidet selber, ob ich der Messias bin oder nicht!

Der Beweis war wahrlich überzeugend und zwingend. Und Christus konnte nun mit Recht den Glauben des Volkes fordern und verlangen. Er wusste aber, dass die schwankende, schwerfällige Masse des Volkes mit den ihm von den Schriftgelehrten und Pharisäern eingeimpften Vorurteilen und Voreingenommenheiten gegen Ihn nicht brechen werde und die klare Entscheidung für Ihn nicht wage; erst später entschied sich das Volk, aber nicht für den Glauben an Christus, sondern gegen ihn.

Christus wusste auch um das Anstoß— und Ärgerniserregende an seiner Erscheinung, weil die Volkserwartung auf einen ganz anderen, politischen Messias und Heilbringer gerichtet war. So schloss er sein klares Selbstzeugnis mit dem mahnenden Wort: "Selig, wer sich an Mir nicht ärgert!"

Die Juden hatten den Messias ganz anders erwartet. Sie träumten davon, dass er die drückende Fremdherrschaft der Römer beenden und ein siegreiches politisches Weltreich der Juden aufrichten werde mit einer Ära irdischen Glücks und Wohlstands. Sie hatten das Bild, das die Propheten vom kommenden Messias entworfen hatten, ihren irdischen, sinnlichen Plänen und Wünschen und Vorstellungen angepasst, umgeformt und verzeichnet. Und nun verglichen sie den erschienenen Messias mit diesem verzeichneten, so subjektiv gefärbten Messiasbild und da beides nicht zusammenpasste, nahmen sie Ärgernis und glaubten nicht, dass Jesu der erwartete Messias sei. Sie fanden in Jesus nicht das, was sie erwartet hatten. Was war denn auch schon dieser Jesus? Bei aller Macht, die er nun ab und zu, da und dort hatte aufblitzen lassen, erschien er dann doch wieder so schlicht, so arm, so bedürfnislos, so gar nicht als Triumphator und Sieger über irdische Mächte und Gewalten. Und wenn er auch die Armen und Unterdrückten zu trösten verstand, wo blieb aber der Befreier Israels, wo der Rächer aller Übergriffe der römischen Besatzungsmacht? Stattdessen beschimpft dieser Jesus die Führer des Volkes, die Schriftgelehrten und Pharisäer, und bedroht den Tempel und die Stadt Jerusalem mit sinnlosen Prophezeiungen. Und zuletzt redet er gar davon, dass er, der Messias, leiden und sterben müsse. Der Messias müsse sterben! Welch ein Widerspruch! Das war der Gipfel des Ärgerniserregenden an diesem Jesus!

Selig, wer sich an Mir nicht ärgert! Am erschienenen Messias stieß sich Israel. Seine Vorurteile, seine Unbeständigkeit , seine irdische Gesinnung verhüllten dem damaligen Volk Israel die Augen, sodass es nicht die wahre Wirklichkeit, die angebrochen war, sah. Israel war blind für die Wunder Christi und taub für die Botschaft Christi und verärgert über die Erscheinung Christi und zuletzt total verwirrt durch den Kreuzestod Christi, der erst recht den Juden ein Ärgernis war. Nur wenige aus dem Volke kamen wirklich zum Glauben an Christus und hielten daran fest.

Ist es heute nicht ähnlich? Die große Botschaft des Adventboten Johannes des Täufers für unsere Zeit wie für die damalige Zeit aber lautet: Glaubt doch an Christus, es gibt keinen anderen auch für eure Zeit, der euch das wahre Heil bringen könnte! Er und er allein ist der Messias, der Heiland und Erlöser für euch alle! Nur dann, wenn wir wirklich an Christus und seine messianische Würde und Sendung glauben, sind wir auf dem rechten Weg und sind fähig, auch anderen den Weg zu bereiten hin zu Christus!

Unser Glaube an Christus aber muss fest und stark und lebendig sein! Lebendig aber ist unser Glaube an Christus nur, wenn wir ernst machen mit seinen Forderungen und Geboten, vor allem mit seinem Gebot der Liebe! Bemühen wir uns doch wieder mehr darum. Sonst feiern wir umsonst Weihnachten.