Kreuzesheilige

 

Wir stehen mitten in der Hl. Fastenzeit. Sie sollte mehr als die Ÿbrigen Wochen und Monate des Jahres nach den Weisungen der Kirche, aber auch nach der Botschaft von Lourdes und Fatima eine Zeit des Gebetes und der Bu§e sein in Vereinigung mit der Schmerzensmutter unter dem Kreuz und mit dem gekreuzigten Herrn Jesus Christus, der fŸr uns alle in seinem Leiden und Sterben dem himmlischen Vater SŸhne geleistet hat.

An einem Fatimatag habe ich einmal Ÿber die Schmerzensmutter Maria, Ÿber ihre sieben Schmerzen, die ihr Herz durchbohrten, gepredigt.  Maria stand auf Golgotha nicht nur unter dem Kreuz, sie stand zeitlebens zum Kreuz. Es wŠre sicher lohnend, heute noch einmal in der Predigt auf die Schmerzensmutter Maria hinzuweisen, um unsere Bu§gesinnung und Opferbereitschaft zu vertiefen. Ich mšchte heute aber nicht Ÿber die Schmerzensmutter selbst predigen, sondern Ÿber Heilige, die es ihr im Stehen unter dem Kreuz und zum Kreuz nachgemacht haben. Auf zwei Jugendliche Passions-und Kreuzesheilige mšchte ich einmal hinweisen, die in ihrem kurzen Leben die Haltung der Schmerzensmutter unter dem Kreuz und zum Kreuz sogar in heroischer Weise nachgeahmt haben, so dass wir von ihnen gerade in unserer Zeit, die so sehr dem Opfer und dem Kreuz aus dem Wege zu gehen sucht, gar manches lernen kšnnten.

Zuerst jene Passionsheilige, die 1933 seliggesprochen wurde:

  1.  Gemma Galgani ist in ihrem kurzen, nur 25 Jahre dauernden Erdenleben zu einer wahrhaft gro§en Kreuzesheiligen heran gereift. Gelebt hat sie von 1878 bis 1903. Sie wurde am 12. MŠrz 1878 in Camigliano bei Lucca in der italienischen Toskana als 4. Kind eines Apothekers geboren. In der Taufe erhielt sie den schšnen Namen Gemma = Edelstein, und sie war das dann auch wirklich in ihrer Herzensreinheit, in ihrer Fršmmigkeit, in ihrer Opfer- und Leidensbereitschaft und vor allem in ihrer Liebe zum gekreuzigten Heiland und zur Schmerzensmutter Maria. Beiden durfte sie in vieler Hinsicht, auch sogar durch die Wundmale, Šhnlich werden.

Gemma war ein ganz besonders begnadetes Kind, begnadet schon dadurch, dass sie Ÿberaus fromme, echt christliche Eltern hatte. Vor allem die Mutter war eine vorbildliche Frau, die in die Herzen ihrer Kinder, besonders in das der kleinen Gemma, einen ganz tiefen Glauben einpflanzte, vor allem auch eine innige Liebe und Verehrung zum gekreuzigten Heiland und zur jungfrŠulichen Gottesmutter Maria. Und eigenartig, wenn die Mutter der kleinen Gemma vom Leiden Christi zu erzŠhlen begann, konnte es dem Kind nie lang genug dauern. Da lockten dann kein Spiel und keine sonstige Zerstreuung. Immer wieder bettelte Gemma: ãMama, erzŠhlÔ mir noch etwas vom lieben Jesus!Ò

Leider starb diese fromme Mutter, als Gemma erst acht Jahre alt war.

Die Schule besuchte Gemma bei den Ordensschwestern von der hl. Zita. Hier wurde das wertvolle Erbe, das Gemma von der frommen Mutter Ÿbernommen hatte, noch vertieft. Immer grš§er wurde in dieser Zeit Gemmas Liebe zum gšttlichen Heiland und ihre Sehnsucht, ihn in ihr Herz aufnehmen zu dŸrfen. Ihr wisst ja, dass damals die Kinder nicht so frŸh wie heute zur Erstkommunion gehen durften. Das hat ja erst der gro§e Papst der Hl. Eucharistie, der Hl. Pius ermšglicht. Als Gemma bereits 10 Jahre alt war, hielt sie es vor Sehnsucht nach der Hl. Kommunion nicht mehr aus: ãGebt mir Jesus! Ich halte es ohne ihn nicht mehr aus!Ò So sagte sie und bettelte so lange, bis ihr endlich die Erlaubnis zur Erstkommunion – ein Jahr frŸher als es damals Ÿblich war – gegeben wurde. Das GlŸck und die Seligkeit ob dieser ersten Begegnung mit dem Herrn im Hl. Sakrament lassen sich nicht schildern. Aber auch die Bekehrung die Gemma damals durchmachte, war ganz gro§ und ernst: Sie, die ein ungemein gewecktes Kind war, bekennt in ihren Selbstbekenntnissen: ãIch war stolz und ungehorsam und gab den MitschŸlern ein schlechtes Beispiel. Denn in der Schule verging kein Tag, dass ich nicht gestraft werden musste; ich wusste die Aufgaben nicht und es fehlte gar nicht viel, dass man mich aus der Schule fortgejagt hŠtte. Oft unterlie§ ich auch die gewohnten Gebete am Morgen und am Abend.Ò Nun aber schlug fŸr Gemma – wie sie es selber nennt – die Stunde der Bekehrung. Sie brachte vor der Erstkommunion i n einer guten Generalbeichte alles in Ordnung. Der Unfug, dass man die Kinder ohne Beichte zur Erstkommunion gehen lŠsst, bestand damals Gott sei Dank noch nicht. Noch weniger bestand damals die heute Ÿblich gewordene Gewohnheit, dass alle mšglichen und unmšglichen Menschen, auch sogar gewohnheitsmŠ§ige Ehebracher ohne Beichte zur Kommunion gehen. Bei Gemma handelte es sich damals nur um kleine Kinderfehler, niemals um schwere SŸnden. Und doch litt sie unter den begangenen SŸnden sehr, weil sie in ihrem zarten Gewissen klar erkannte, wie durch jede SŸnde, auch durch die kleinen, lŠsslichen, Gott beleidigt wird und das SŸhneleiden des gekreuzigten Heilands vermehrt worden ist.

Gemma fasste damals als Kind mit 10 Jahren VorsŠtze, die sie aufgeschrieben hat in ihren Bekenntnissen und in ihrem Leben tŠglich mehr zu halten suchte; diese kindlichen VorsŠtze lauten so: 1. Ich will immer, regelmŠ§ig und zwar so beichten und kommunizieren, als ob es das letzte Mal wŠre. 2. Ich will oft Jesus im Hl. Sakrament besuchen, besonders wenn ich betrŸbt bin. 3. Ich will mich auf jedes Fest der Gottesmutter mit einigen Abtštungen vorbereiten und jeden Abend will ich die himmlische Mutter um ihren Schutz und Segen bitten. 4. Ich will mich bemŸhen immer in der Gegenwart Gottes zu stehen und zu leben. 5. Ich will jedes Mal beim Stundenschlag dreimal das Sto§gebet wiederholen: ãMein Jesus, Barmherzigkeit!Ò – Ich hŠtte noch andere VorsŠtze hinzufŸgen wollen, aber es wurde mir von der Lehrerin nicht erlaubt, und sie tat recht daran!Ò

Auffallend war jedenfalls, wie Gemma seit ihrer Erstkommunion immer mehr in der Liebe zum gekreuzigten Heiland und zur Schmerzensmutter Maria gewachsten ist. Sie bemŸhte sich, Christus und Maria SŸhne zu leisten fŸr die eigenen SŸnden und fŸr die SŸnden der Menschen insgesamt.

Um dem Herrn Ersatz zu leisten fŸr die gro§e KŠlte und Undankbarkeit der Menschen, suchte Gemma (auf den Rat ihrer Lehrerin hin) sich Opfer aufzuerlegen und strenge Abtštungen der Augen, der Zunge, der anderen Sinne, vor allem des eigenen Willens auf sich zu nehmen. Sie, die von sanguinischem Temperament und Ÿberaus lebhaft war, kŠmpfte mit unglaublicher Energie und HŠrte gegen ihren Eigensinn an. Die Kraft zu allen Opfern holte sie sich fast tŠglich in der Hl. Messe und Kommunion.

So ging die Schulzeit fŸr Gemma zu Ende; sie wurde als Beste der Klasse 1894 mit einem Goldpreis aus der Schule entlassen. Daheim sollte sie noch weiter zu einer tŸchtigen Hausfrau ausgebildet werden, um die fehlende Mutter zu ersetzen.

In dieser Zeit war es, dass sie von ihrem Vater den ersten Schmuck geschenkt bekam und sich damit zu zieren begann. Da sah sie eines Tages ihren Schutzengel sichtbar an ihrer Seite, der sie mahnte und ihr sagte: ãGemma, bedenkÔ doch, dass die SchmuckstŸcke, die eine Braut des gekreuzigten Kšnigs zieren sollen, keine anderen sein kšnnen als nur Dornen und Kreuze!Ò

Von da an trennte sich Gemma von jedem Šu§eren Schmuck fŸr immer. Ganz schlicht und einfach kleidete sie sich. Sie wusste, dass der schšnste Schmuck eines glŠubigen christlichen MŠdchens die Herzensreinheit ist. Diese bewahrte sie sich unverletzt. Ihr SeelenfŸhrer konnte nach ihrem Tod unter Eid aussagen, dass Gemma wohl nie durch eine schwere SŸnde die Taufunschuld verloren habe. (Manche Propagandisten und Praktiker der schaurigen SexaufklŠrung, der heute unsere Schulkinder schon in den ersten Klassen der Volksschule ausgesetzt werden, wŸrden wohl Ÿber so etwas spšttisch den Kopf schŸtteln. Wie aber mag Gott hier denken? Was ist ihm lieber: Unverdorbene Unschuld und unverletzt bewahrte Herzensreinheit eines jungen MŠdchens oder das gerade Gegenteil davon, wenn heute, wie mir neulich eine Professorin einer Salzburger Mittelschule sagte, MŠdchen mit 12, 13, 14  Jahren in die Schule kommen, in der Schultasche wohlversorgt mit dreckigsten Porno-Illustrierten, mit einer Pille-Packung und mit einer Schachtel Zigaretten ...)

ãDie Braut des gekreuzigten Kšnigs muss sich mit Dornen und Kreuz schmŸcken!Ò Wie wahr sollte das gar bald im Leben Gemmas werden! Sie, die anstelle der verstorbenen Mutter zur Zufriedenheit aller den Haushalt besorgte, erkrankte, als sie 19 Jahre alt war – es war im Jahre 1897 – schwer an Knochenfra§ in einem Fu§. Es kam zu einer recht schmerzlichen Operation, die ohne BetŠubung vorgenommen wurde.

Durch die lange Krankheit und Operation Gemmas war der Vater in finanzielle Schwierigkeiten geraten. †berdies erkrankte dann auch der Lieblingsbruder Gemmas, Luigi Galgani, der sich im Priesterseminar von Lucca auf die Priesterweihe vorbereitete. Zum gro§en Leidwesen Gemmas starb er vor Empfang der Hl. Weihen. Einige Wochen spŠter erkrankte auch der Vater Gemmas und starb an Krebs. – Nun waren Gemma und ihre restlichen Geschwister Vollwaisen. Es kam zur Schlie§ung der Apotheke des Vaters und sogar zur Delogierung der Waisenkinder. Schlie§lich erkrankte Gemma ein zweites Mal, diesmal noch viel schwerer an RŸckenmark-Tbc; dazu kam noch HirnhautentzŸndung. Sogar LŠhmungen stellten sich ein; schon rechnete man mit dem Ableben Gemmas, als sie plštzlich wunderbar auf die FŸrsprache des Hl. Gabriel Possenti geheilt wurde.

Aber von da an wuchs Gemmas Leidensbereitschaft und ihre Liebe zum gekreuzigten Heiland und seiner jungfrŠulichen Mutter noch ganz gewaltig. Eine †bung, um sich recht tief in die Passion des Herrn vom …lbergleiden angefangen bis zur Durchbohrung seines Herzens hinein zu vertiefen, gewšhnte sich Gemma zu dieser Zeit ganz besonders an. Die heilige Stunde, die sie nicht blo§ einmal im Monat, sondern jeden Donnerstag abends hielt.

An einem GrŸndonnerstag-Abend – es war im Jahre 1899 – war Gemma ganz in betrachtendem Gebet versunken. Da sah sie plštzlich den gekreuzigten, aus allen wunden blutenden Heiland vor sich, der zu ihr klar und deutlich vernehmbar sagte: ãSchau her, meine Tochter, und siehe, wie man liebt! Siehst du dieses Kreuz, diese Dornen, diese NŠgel, diese Beulen und Schrammen, diese Wunden? Sie alle sind das Werk der Liebe und zwar einer unendlichen Liebe! Schau, wie weit meine Liebe zu dir gegangen ist! Willst du mich dafŸr wirklich lieben? Dann lerne zuerst zu leiden! Das Leiden lehrt dich das Lieben!Ò

Von da an war Gemmas einziger Gedanke und ihre einzige Leidenschaft, Jesus dem Gekreuzigten immer mehr Šhnlich zu werden, mit ihm zu leiden und zu sŸhnen.

Fromme Eltern einer kinderreichen Familie namens Giannini hatten inzwischen Gemma adoptiert und sich ihrer liebevoll angenommen. So war sie Šu§erlich versorgt. Innerlich aber wuchs in diesen Wochen und Monaten ihre leibende Leidensbereitschaft ganz gewaltig. Sie stand immer mehr mit Maria, der Schmerzensmutter unter dem Kreuz und stand zum Kreuz in ergreifender SŸhnebereitschaft.

Eines Tages sagte der Heiland in einer Vision zu Gemma: ãHabÔ Mut, Gemma, ich erwarte dich auf Golgotha, auf jenem Berg, dem du entgegenschreitest!Ò

Der 8. Juni 1899, Vorabend des Herz-Jesu-Festes, kam. Da wurde Gemma gewŸrdigt, dem gekreuzigten Heiland auch Šu§erlich Šhnlich zu werden. Sie empfing an den HŠnden und FŸ§en und an der Seite die Wundmale des Herrn. Jeden Donnerstag um acht Uhr abends šffneten sich die Wunden und begannen zu bluten. Und sie bluteten bis drei Uhr nachmittags am Freitag jeder Woche.

Zwei Jahre lang dauerte das. Dann hšrte dieser geheimnisvolle mystische Vorgang plštzlich auf, weil Gemma in Gehorsam auf Befehl ihres Beichtvaters den Heiland gebeten hatte, von ihr das Šu§erlich sichtbare Leiden mit dem Gekreuzigten wieder wegzunehmen. Aber in den restlichen Lebensjahren hat Gemma innerlich das Leiden Christi ganz intensiv miterlebt: und zwar Woche fŸr Woche: zuerst die Todesangst am …lberg, dann die Gei§elung, die Dornenkršnung und schlie§lich die Kreuzigung; dabei fingen dann jene Stellen, wo sie die Wundmale gehabt hatte, regelmŠ§ig zu bluten an.

In dieser Zeit erwachte in Gemma auch die Sehnsucht, Gott doch noch im Ordensstand dienen zu dŸrfen. Sie legte zunŠchst privat die GelŸbde ab. Dann suchte sie die Aufnahme in eine Ordensgemeinschaft zu erhalten. Aber sie wurde nicht genommen. Ihre Aufgabe war es, in der Welt in Verbundenheit mit dem gekreuzigten Heiland und seiner Schmerzensmutter Maria eine Opfer- und SŸhneseele zu sein. In ihrer liebenden Leidensbereitschaft sagte Gemma zu Christus: ãHeiland, machÔ mich immer mehr dir Šhnlich und lass mich mit dir leiden! Erspare mir nichts! Du leidest fŸr die SŸnden der Menschen. Lass mich an deinem SŸhneleiden teilnehmen. Du bist der Mann der Schmerzen. Ich will deine Tochter der Schmerzen sein.Ò

Ergreifend war, wie Gemma bei allem Leiden immer der frohe, liebenswŸrdige, hilfsbereite Mensch blieb, der nie an sich, immer nur an andere dachte. Ihre Lebensaufgabe sah sie darin, durch SŸhne, durch Gebet, Bu§e und williges Leiden den SŸndern die Gnade der Bekehrung zu erwirken und mit dem gekreuzigten  Heiland fŸr die SŸnden der Menschen zu sŸhnen.

Alle Tugenden, die einen echten Christen immer mehr zieren sollten, Ÿbte Gemma in heroischem heldenhaften Ma§: die Demut, den Gehorsam, die Geduld, die Liebe, die Reinheit, die Fršmmigkeit, den Seeleneifer! Dadurch – und nicht etwa durch die au§erordentlichen mystischen Ereignisse in ihrem Leben, die ungemein zahlreich waren – ist Gemma Galgani zu einer Heiligen herangereift, zu einer Passions- und Kreuzesheiligen, die es verdienen wŸrde, beachtet und nachgeahmt zu werden in der Liebe zum gekreuzigten Heiland, in der Bereitschaft, auch Kreuz und Leid gottergeben anzunehmen und zu tragen im Geiste der SŸhne fŸr die SŸnden des Leichtsinns, der OberflŠchlichkeit, der VergnŸgungssucht, der Unkeuschheit und Lasterhaftigkeit...

Zu Pfingsten 1902 offenbarte Christus in einer gro§en Vision der Hl. Gemma, wie krank die Welt in ihren SŸnden sei. Er sagte zu ihr folgendes:

ãMeine Tochter Gemma, wie viel Undank und Schlechtigkeit gibt es doch in der Welt! Die SŸnder leben in hartnŠckiger Verstocktheit ungerŸhrt und unbereit in ihren SŸnden dahin. Mein Vater aber will das nicht mehr dulden. Die feigen, opferscheuen Seelen wenden keine Kraft an, um ihr Fleisch zu besiegen. Die bestŸrzten Seelen verfallen immer mehr in Mutlosigkeit und Verzweiflung. Die eifrigen Seelen werden auch immer nachlŠssiger und lauer, sogar die Diener meines Heiligtums versagen immer mehr und immer zahlreicher. Die GleichgŸltigkeit wŠchst von Tag zu Tag und niemand bessert sich. Niemand kŸmmert sich mehr um meine Liebe. Auf mein Herz vergisst man ganz. Es ist, als hŠtte ich nie die grš§te Liebe fŸr die SŸnder gehabt und als hŠtte ich nie etwas fŸr sie gelitten ...Ò Der Herr bat dann Gemma um ihr Mitleiden und SŸhnen. Er sagte ihr zuletzt: ãIch brauche eine ganz gro§e SŸhne, besonders fŸr die SŸnden und Sakrilegien, mit denen ich mich von den Dienern des Heiligtums beleidigt sehe!Ò

Gemma bot sich daraufhin ganz und restlos dem Herrn an: Er mšge Ÿber sie die Zornesschale ausgie§en und mšge sich durch sie, durch ihr Leiden verherrlicht sehen. Und eigenartig, Gemma, die die letzten Monate in staunenswert guter Gesundheit  verbracht hatte, wurde plštzlich wieder schwer krank. Der Herr nahm ihr gro§mŸtiges Lebensopfer an. Ein Magenverschluss machte nach 60 Tagen všlliger Nahrungslosigkeit ihrem inneren und Šu§eren SŸhneleiden ein Ende.

Am Karsamstag des Jahres 1903, es war der 11. April, starb Gemma Galgani, nachdem sie am vorausgehenden Karfreitag noch das €u§erste mit Christus und der Schmerzensmutter Maria gelitten hatte.

Eigenartig, wie im Sturmeslauf eroberte sich die FrŸhvollendete Leidensbraut Christi die Ehre der AltŠre: 1920 wurde ihr Seligsprechungsprozess begonnen, 1933 wurde sie seliggesprochen, 1940 heiliggesprochen.

 

  1. Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter:

Darf ich noch zur kurzen Schilderung des mŠnnlichen GegenstŸckes zur Hl. Gemma Galgani Ÿbergehen? Es ist da nun von einem prŠchtigen jungen Mann zu sprechen, von dem auch noch Šltere Frauen schwŠrmen kšnnten: Ein junger Student in der 8. Klasse Gymnasium: ein sauberer, gro§er, gerade gewachsener Kerl, dazu begabt, der Liebling der ganzen Klasse, immer fršhlich und gut gelaunt, immer zu einem munteren Streich bereit, nie verlegen, immer schlagfertig, immer hat er die Lacher auf seiner Seite. Und tanzen kann er, dass es eine helle Freude ist.  Die MŠdchen  schauen sich nach ihm fast die Augen aus und rei§en sich um einen solchen Partner bei Tanzunterhaltungen. Ballettmeister, so nannten alle den 18 jŠhrigen Francesco Possenti in der umbrischen UniversitŠtsstadt Spoleto.

Eines Tages fehlte er in der Klasse. Er hatte sich tags zuvor bei seinen Klassenkameraden verabschiedet. Wohin und wozu er verreist war, das hatten sie dabei aber nicht erfahren. Ein paar Tage darauf aber platzte die Nachricht wie eine Bombe in die Klasse hinein: ãHabt ihr schon gehšrt, wohin unser Ballettmeister verreist ist? Er ist --- ins Kloster gegangen!Ò

Was war nur diesem Studenten Francesco Possenti eingefallen? Ins Kloster war er gegangen. Noch dazu in das eines strengen Ordens, nŠmlich des Passionistenordens des Hl. Paul vom Kreuz! ãDer wird es wohl nicht lange dort aushalten?!Ò Der raue Habit, die enge, kahle Zelle, die strenge Zucht und Ordnung, die harten Bu§Ÿbungen, wie sie damals ganz selbstverstŠndlich noch zur Disziplin in einem solchen Orden dazugehšrten, das alles wird er wohl schnell satt sein und wird zur Vernunft kommen und seine verrŸckte Idee aufgeben! So meinten viele in den Gesellschaftskreisen von Spoleto, aber sie tŠuschten sich.

Francesco Possenti fŸhrte im Kloster, in das er eingetreten war ein so vorbildliches Leben, dass sich sogar alte, ergraute OrdensmŠnner an dem jungen Novizen und Ordenskleriker ein Beispiel nehmen konnten und sich beschŠmt erbauten. Und als Francesco Possenti schon mit 24 Jahren starb, war man fest Ÿberzeugt: Er war ein Heiliger!

Schauen wir uns sein Leben noch etwas nŠher an: Francesco Possenti wurde am 1. MŠrz 1838 als Sohn eines Bezirksrichters in Assisi, der Heimatstadt des Hl. Franziskus, geboren. Der Herr Bezirksrichter Possenti und seine Frau hatten schon 10 Kinder. Ehemissbrauch und VerhŸtungsmittel kannte man in dieser christlichen Ehe nicht. Und als das 11. Kind daherkam, war man diesem Kind – es war ein Bub, der spŠtere Heilige – keineswegs bšse, man nahm auch dieses 11. Kind und auch noch ein 12. Und ein 13. In Liebe als Geschenk Gottes an. Und dieses 11. Kind war tatsŠchlich ein besonderes Geschenk Gottes: ein ungemein schšnes, sonniges, begabtes Kind, an dem die Eltern und die Šlteren Geschwister ihre helle Freude hatten.

In der Taufe erhielt der Bub den Namen des grš§ten BŸrgers der Stadt Assisi, den Namen des seraphischen Heiligen Franziskus, den Gott in besonderer Gnadenwahl auf dem Alvernerberg mit den Wundmalen Christi ausgezeichnet hat. Im gleichen Taufbecken im Dom zu Assisi, in welchem der Hl. Franziskus getauft worden war, wurde am 2. MŠrz 1838 auch der kleine Francesco Possenti getauft und der Taufpriester machte dem kleinen TŠufling – wie es damals zum Taufritus dazugehšrte – das Kreuzzeichen auf Stirne und Brust und sprach dabei die Worte: ãEmpfange das Zeichen des Kreuzes auf der Stirne und auf dem Herzen. Nimm an den Glauben an die Gebote des Himmels. Dein Wandel aber sei so, dass du von nun an ein Tempel Gottes sein kannst!Ò

Eine schšne Kindheit war dem kleinen Francesco Possenti beschieden, bis plštzlich das Leid in die Familie hereinbrach: die Mutter starb nach der Geburt des 13. Kindes, als Francesco erst 4 Jahre alt war.

Der Vater, der nun fŸr die gro§e Kinderschar allein sorgen musste, wurde einsam und schweigsam. Und auch die Kinder wuchsen sehr still und zurŸckgezogen auf. Nur ein Kind bildete eine Ausnahme: Francesco! Mit quecksilbriger Munterkeit und Fršhlichkeit heiterte er den traurigen Vater immer wieder auf, der ihn darum auch ganz besonders ins Herz schloss.

Begreiflich, dass der Vater, der in seinen Sohn Francesco richtig verliebt war, zu Tode getroffen wurde, als ihm dieser in der 8. Klasse Gymnasium seine Berufswahl mitteilte: ãVater, ich gehÔ ins Kloster!Ò

Freilich kam damals dieser Entschluss gar nicht so plštzlich, denn schon zweimal hatte der junge Student diesen Entschluss gefasst, war dann aber wieder davon abgestanden. Zweimal, in schwerer Krankheit, hatte der junge Student Francesco Possenti versprochen, ins Kloster zu gehen. Kaum wieder genesen, war sein Versprechen auch schon wieder vergessen. Dann hatte ihn ein Jagdunfall an den Tod und an die HinfŠlligkeit des kurzen Erdenlebens erinnert. Und als seine Lieblingsschwester als erstes Opfer der Cholera, die 1855 in Assisi wŸtete, starb, da war der junge Student ganz au§er sich vor Trauer und Leid. Dennoch brachte er es auch damals nicht Ÿber sich, mit dem versprochenen, gottgeweihten Ordensleben, nach welchem er in stillen Stunden sich doch immer wieder sehnte, auch wirklich anzufangen.

Da kam der Oktavtag von Maria Himmelfahrt 1856: Mit einem uralten byzantinischen Marienbild, das sonst im Dom zu Spoleto hoch verehrt wird, hielt man zum Abschluss der Festoktav eine Prozession. Der junge Student Francesco Possenti stand am Stra§enrand und schaute zu. Und wie an ihm das Gnadenbild Mariens vorŸbergetragen wurde, da war es ihm, als hšrte er aus dem Gnadenbild die Gottesmutter ihn ansprechen und sagen: ãFrancesco, wann machst du endlich ernst mit dem Gott gegebenen Versprechen? Was man verspricht, muss man doch halten!Ò

Jetzt machte Francesco Possenti wirklich ernst – er beriet sich mit seinem Seelsorger. Dieser prŸfte lange und eindringlich, ob denn der Ordens- und Priesterberuf wirklich echt sei. Der Beichtvater des Studenten hatte doch klar genug gesehen, wie in den letzten Jahren das Herz des Studenten ganz auf Theater, Tanz, Unterhaltung, vornehme Kleidung und nette Gesellschaft stand. Wie wŸrde Francesco auf all das ganz plštzlich verzichten kšnnen? Zudem hatte dieser Beichtvater an Francesco beobachtet, dass er oft recht zornig werden konnte, wenn einmal sein Ehrgeiz nicht auf seine Rechnung kam oder seine Eitelkeit verletzt worden war. Wie sollte ein solcher Bursche einen Ordensberuf haben?

Andererseits wusste der Seelsorger von Francesco Possenti aber auch, dass dieser immer genau und gewissenhaft seine religišsen Pflichten erfŸllt hatte und dass er vor allem eine ganz gro§e Marienliebe im Herzen trug. Vielleicht ist es denkbar – so war die Meinung des Seelsorgers -, dass ihm die Gottesmutter die Gnade des Ordens- und Priesterberufes vermittelt hat. Aber der Priester hielt dem jungen Studenten nochmals sehr eindringlich die schweren Opfer, die das Ordensleben ihm abverlangen wŸrde, vor Augen. Der Vater daheim im nahen Assisi hatte noch ein Šu§erstes, letztes Mittel versucht, um seinen Lieblingssohn von seinen Klostergedanken abzubringen. Er brachte ihn mit einem hŸbschen MŠdchen aus einer sehr angesehenen Familie zusammen und hoffte, dass Francesco schnell fŸr dieses MŠdchen Feuer fangen wŸrde. Und es schien fast so, als hŠtte der Vater recht gehabt. Aber die Berufsgnade war doch stŠrker.

Am 7. September, am Vorabend von Maria Geburt 1856 verlie§ Francesco Possenti das Vaterhaus, machte noch eine Wallfahrt zum gro§en Marienheiligtum in Loreto und trat dann bei den Passionisten im abgeschiedenen Noviziats Kloster zu Morrovalle in den Abbruzzen ein.

Die Ordenskongregation der Passionisten, die 1720 vom Hl. Paul vom Kreuz gegrŸndet worden ist, kennt au§er den drei OrdensgelŸbden der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams noch ein viertes GelŸbde: ganz besonders die Verehrung des Leidens Christi zu fšrdern in Exerzitien und Volksmissionen und selbst das Leiden Christi recht innig zu verehren und in Verbundenheit mit dem leidenden Heiland und der Schmerzensmutter Maria Bu§e zu tun.

Wie hat sich der flotte Student in das strenge Ordensleben hineingefunden? Hat er nicht bald Rei§aus genommen? Der Vater daheim hoffte darauf. Aber er tŠuschte sich grŸndlich. Francesco Possenti machte es nicht wie jene Priester und Ordensleute von heute, die noch nach Jahrzehnten des Priester- und Ordenslebens den Beruf aufgeben und dabei bekennen mŸssen: ãIch habe Beruf gehabt, aber ich war zu stolz!Ò

Francesco Possenti, der seit der Einkleidung den Ordensnamen Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter trug, machte von allem Anfang an in restloser Treue und Hingabebereitschaft ganz ernst mit den Ÿbernommenen Verpflichtungen. Der neue Name war ihm wie ein Programm: wie die demŸtige Magd des Herrn wollte er im Ordensstand Gott dienen in vorbehaltlosem, unverbrŸchlich treuem Gehorsam gegen Gottes heiligen Willen, wie er sich in der Ordensregel kundgibt. Und mit der Schmerzensmutter wollte er fortan immer wieder in dankbarer Liebe und in sŸhnendem Bu§geist sich hineinversenken in das Leiden und Sterben des Erlšsers. So genau nahm er in seinem Ordensleben alles und so treu und gewissenhaft befolgte er alles in den sechs Jahren, die ihm noch vergšnnt waren, dass sich ergraute Ordensleute an dem Eifer und ernst erbauten, mit der der junge Ordenskleriker Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter sein Ich nach dem Ideal der Ordensregel zu formen suchte.

Schon wŠhrend des Noviziates zeichnete er sich von Tag zu Tag immer mehr durch ganz treue Beobachtung der Ordensregel und durch †bung der christlichen Tugenden aus. .. Das Leiden Christi wurde ihm zum stŠndigen Betrachtungsstoff. Das Messopfer, die heilige Kommunion, Ÿberhaupt das Hl. Altarssakrament wurden von ihm als den schšnsten DenkmŠhlern des Leidens Christi Ÿberaus hochgeschŠtzt. Nicht ging ihm Ÿber die Liebe, die er zur Gottesmutter unter dem Kreuz im Herzen trug. Er suchte sie auf jede nur denkbare Weise zu ehren und nachzuahmen. Vor allem versenkte er sich betrachtend in Mariens schmerzen und Leiden beim Tod ihres gšttlichen Sohnes am Kreuz. Dabei konnte er, der frische, frohe, immer zu Scherz und Humor aufgelegte junge Mann TrŠnen vergie§en und wie ein kleines Kind weinen.

Die Schmerzensmutter war der Leitstern seines Lebens geworden, sie war fŸr ihn die Lehrmeisterin auf dem Weg zur Vollkommenheit und Heiligkeit. Seine OrdensmitbrŸder kamen zur †berzeugung, der junge Kleriker Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter sei von Gott ganz besonders dazu berufen, die Verehrung der Schmerzensmutter, die unter dem Kreuz und zum Kreuze stand, immer mehr zu verbreiten.

In frŸheren Zeiten haben sich Heilige oft durch erschŸtternde Bu§strenge hervorgetan und ganz au§erordentliche Opfer der Abtštung sich auferlegt, sie haben durch Gei§elung, durch ma§loses Fasten und Nachtwachen gesucht, ihren Leib in Zucht zu bringen. Gabriel von der Schmerzensmutter aber tat nichts Au§ergewšhnliches. Sein Grundsatz war immer: das gewšhnliche, die Pflicht, die Arbeit, das Gebet, den Gehorsam, die Opfer, die mir abverlangt werden, au§ergewšhnlich gut zu verrichten. Er spŸrte es ganz instinktiv: Nicht das Au§erordentliche macht heilig, nicht einmal die Wundmale, die jemand am eigenen Leib wunderbar eingeprŠgt erhŠlt, auch nicht Ekstasen und Visionen, sondern das redliche BemŸhen, im Gnadenstand alles aus Liebe zu Gott ganz treu und gewissenhaft zu tun, um so den heiligen Willen Gottes zu erfŸllen. (Der gelehrte Papst Benedikt XIV., der sich sehr viel und grŸndlich mit dem Leben der Heiligen befasst hat, hat einmal den Ausspruch getan: ãZeigt mir einen Ordensmann, eine Ordensfrau, die vollkommen ihre Ordensregel beobachten und gehorchen, und ich werde sie noch zu Lebzeiten heilig sprechen.Ò)

Der junge Ordenskleriker Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter war ein solcher Ordensmann.

Als er am 22. September 1857 zur ewigen Profess zugelassen wurde und die hl. GelŸbde ablegte, da wussten seine Vorgesetzten: Dieser junge Ordensmann wird die in den heiligen GelŸbden Ÿbernommenen Verpflichtungen bis ins Letzte genau erfŸllen und dadurch ein Heiliger werden.

Er nahm es genau mit der Armut, mit dem Gehorsam, mit der Keuschheit. Im Brevier hie§ es an seinem Fest am 27. Februar, das leider abgeschafft worden ist: ãDurch ZŸgelung der Sinne und durch gro§e Lebensstrenge konnte er die Lilie gottgeweihter JungfrŠulichkeit unbefleckt bewahren. GŠnzlich der Welt gekreuzigt, lebte er einzig und allein fŸr Gott und stand in ganz innigem Verkehr mit seinem Herrn und Heiland.Ò

Er nahm es ganz genau auch mit seinem vierten GelŸbde als Passionist: die Verehrung des Leidens Christi und seiner Mutter unter dem Kreuze.

Nach der Profess kam der junge Ordenskleriker zum Philosophiestudium in das Passionisten-Studienhaus in Pievetorina und dann zum Theologiestudium nach Isola am Fu§ des Gran Sasso in den Abbruzzen. Dort empfing er die jetzt abgeschafften niederen weihen. Es ging immer nŠher dem ersehnten Ziel, als Priester das Kreuzesopfer Christi in der hl. Messe gegenwŠrtig setzen zu dŸrfen und in Predigten, Exerzitien und Volksmissionen die Verehrung des Leidens Christi und seiner jungfrŠulichen Mutter verbreiten zu dŸrfen.

Gott aber hatte es anders bestimmt. Bevor er zu den Hšheren Weihen an den Weihealtar treten konnte, warf ihn die Schwindsucht aufs Krankenlager.

Im Alter von 24 Jahren vollendete er am 27. Februar 1862 sein heiligmŠ§iges Leben. Am 31. Mai 1908 hat ihn der Hl. Papst Pius X. selig- und am 13. Mai 1920 Papst Benedikt XV. heiliggesprochen. Papst Pius XI. aber hat 1933 das Fest dieses jugendlichen Heiligen auf die ganze Kirche ausgedehnt in der Absicht, dass gerade junge Menschen sich fŸr diesen jugendlichen Heiligen begeistern und von ihm lernen sollten.

Wenn wir zuletzt noch fragen, was denn von diesem Heiligen zu lernen ist, so kann man sagen: Der Hl. Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter ging 1. den Weg zu Jesus Christus an der Seite der Schmerzensmutter, er zeichnete sich 2. Durch ganz treue, gewissenhafte ErfŸllung der Ÿbernommenen Standespflichten aus und schŠtzte den Ordens- und Priesterberuf Ÿberaus hoch. Und er suchte 3. Das Gewšhnliche der tŠglichen Pflichten au§ergewšhnlich gut zu verrichten und sah darin die Mšglichkeit, in rechter Bu§gesinnung SŸhne zu leisten fŸr die SŸnden der Menschen und mitzuhelfen in der Bekehrung der SŸnder.

(Ob das alles nicht nachahmenswert wŠre? Leider sind wir in vielen Punkten durch (ein total verfehltes Aggiornamento, das hei§t) durch total verkehrte Anpassung an den Weltgeist und Zeitgeist weit von solchen Haltungen entfernt, wie sie uns die beiden geschilderten jugendlichen Heiligen Gemma Galgani und Gabriel von der Schmerzensmutter vorgelebt haben. Aber erst wenn man solche Haltung der Treue, der Bu§- und SŸhnebereitschaft, des Verzichtes und des Opfers wieder ernst nimmt in unseren Klšstern und Seminaren, kann es in der Kirche wieder aufwŠrts gehen. So lange aber die Ordensleute, die Priesterkandidaten und Priester der Welt angepasst in weltlicher Kleidung oft sogar geschmacklosester Art herumlaufen, Tanzkurse und Tanzunterhaltungen mitmachen und die Anpassung an die Welt immer noch mehr pflegen, geht es mit der Kirche nicht aufwŠrts, sondern weiter abwŠrts. Gott sei es geklagt. Man muss nur an Priester und Ordensleute denken, die unsere Reihen in letzter Zeit nach 20 und noch mehr Priesterjahren verlassen haben!

Beten wir, BrŸder und Schwestern, dass nicht der Diabolos, der Durcheinanderbringer den Sieg erringt Ÿber die vielen, vielen, die heute in Gefahr sind, weil man nicht mehr beachtet, dass der Teufel wie ein brŸllender Lšwe herumschleicht und sucht, wen er verschlingen kšnne. Beten wir, dass das Unbefleckte Herz Mariens den Sieg davontrŠgt, und helfen wir durch unser Beten, Opfern und SŸhnen nach dem Beispiel der beiden Jugendheiligen Gemma Galgani und Gabriel Possenti mit, dass sich junge Menschen auch in unserer Zeit wieder begeistern fŸr das Ideal gottgeweihter JungfrŠulichkeit und fŸr das Priestertum.)