Der Rosenkranz – unsere Waffe
Der Rosenkranz ist trotz allen
Schwierigkeiten und Bedenken, die gegen ihn vorgebracht werden kšnnen, doch
eines der sinnreichsten und siegreichsten Gebete der katholischen Christenheit,
das Gebildete und ungebildete, wenn sie dazu richtig angeleitet werden, Alte
und Junge, ja sogar Kinder, wie sich das in Lourdes und Fatima gezeigt hat, mit
grš§tem Erfolg beten kšnnen.
Beim Ausarbeiten meines Buches
ãGefŸhrt von MariaÒ Ÿber Marianische Heilige, ist mir sogar eine jugendliche MŠrtyrin
des Rosenkranzes untergekommen, von der ich bis dahin selber noch nie etwas
gehšrt hatte: die selige Panasia, seliggesprochen von
Papst Pius V., dem heiligen Papst des Rosenkranzes, der bekanntlich zum Dank
fŸr den Sieg der Christenheit Ÿber den Halbmond in der Seeschlacht bei Lepanto das Rosenkranzfest eingefŸhrt hat.
Die selige Panasia
wurde 1368 im Sesia-Tal in der italienischen Provinz
Piemont als Kind armer Eltern geboren. Ihre Mutter, eine sehr rŸhrige, aber
auch sehr fromme Frau, brachte schon frŸh ihrem Kind eine innige Verehrung der
Gottesmutter an Hand des Rosenkranzgebetes bei. Schon im Alter von drei Jahren
fand die kleine Panasia gro§e Freude am
Rosenkranzgebet. Gott wollte sie aber zu einer MŠrtyrin des Rosenkranzes werden
lassen. Das ging so zu: Die fromme Mutter Panasias
starb leider allzu frŸh. Der Vater vermŠhlte sich wieder und zwar mit einer
ganz arg zum Zorn neigenden, recht lieblosen Frau, die fŸr das Stiefkind Panasia keinerlei Mutterliebe aufbrachte. Die Stiefmutter
konnte es vor allem nicht ertragen, dass Panasia so
gern den Rosenkranz betete. Schlie§lich verbot sie es der kleinen Panasia, den Rosenkranz noch weiterhin zu beten. Die Folge
davon war, dass Panasia nun ihrer Liebe zur
himmlischen Mutter nur noch im Verborgenen Ausdruck verleihen konnte. Als Panasia einmal beim Beten des Rosenkranzes in ganz tiefe
Andacht versunken und wie in einer Ekstase verzŸckt war, wurde sie dabei von
ihrer Stiefmutter Ÿberrascht. Diese entriss ihr den Rosenkranz, zerriss ihn und
schleuderte ihn weg und misshandelte das MŠdchen erbarmungslos. Panasia litt dabei weniger unter den SchlŠgen der
Stiefmutter, als vielmehr unter der der Gottesmutter, der Rosenkranzkšnigin,
zugefŸgten Beleidigung.
Da Panasia nun
keinen Rosenkranz mehr hatte, bastelte sie sich einen aus einer Schnur.
Anstelle der Perlen fŸr die Vaterunser und Ave Maria machte sie an der Schnur
entsprechende Knoten. Mit diesem Ersatzrosenkranz verehrte sie weiter die
seligste Jungfrau mit gro§em Eifer. Jedes Vaterunser stellte sie sich in
kindlicher Phantasie als einen blŸhenden Rosenstrauch vor, jedes der zehn Ave
Maria aber als eine geistliche Roste an diesem Strauch, deren Pracht und deren
Wohlgeruch, wie sie Ÿberzeugt war, das Herz der jungfrŠulichen Gottesmutter
erfreuen wŸrde.
Der Rosenkranz wurde fŸr Panasia immer mehr zum geheimnisvollen Band, durch das sie
sich – in allem Leid getršstet – mit der himmlischen Mutter Maria
und durch sie mit ihrem gšttlichen BrŠutigam Christus verbunden wusste.
Trotz der gewissenhaften
Genauigkeit, mit der Panasia demŸtig alle Befehle und
AuftrŠge der gehŠssigen Stiefmutter erfŸllte und trotz des BemŸhens, ihrer
marianischen Fršmmigkeit mit dem Rosenkranz nur im Verborgenen Ausdruck zu
verleihen, gelang es ihr nicht, wie sie gehofft hatte, die Stiefmutter
umzustimmen und zu besŠnftigen, im Gegenteil, die WutausbrŸche der Stiefmutter
gegen Panasia wurden immer Šrger. Eines Tages schlug
sie mit solcher Wut und Grausamkeit auf das MŠdchen ein, dass Panasia bewusstlos und blutŸberstršmt am Boden liegen bleib
und dem Tod nahe schien. Die Misshandlungen des MŠdchens hšrten aber auch jetzt
nicht auf, sondern fŸhrten schlie§lich zu einem tragischen Ende.
Eines Abends hatte Panasia die Schafherde, die sie auf Befehl der Stiefmutter
hŸten musste mit Hilfe des treuen SchŠferhundes in die HŸrde zurŸckgebracht.
Nach getaner Arbeit blieb Panasia noch eine Weile auf
einer kleinen Anhšhe sitzen, um da noch still den Rosenkranz zu beten. Als die
Stiefmutter zwar die Schafherde in der HŸrde antraf, das MŠdchen aber noch
nicht zu Hause vorfand, dieses schlie§lich auf der Anhšhe beim Rosenkranzbeten
entdeckte, da wurde diese Rabenmutter von blinder Wut befallen; sie lief auf das MŠdchen zu, packte sie
wŸtend an den Haaren, warf sie auf den Boden und begann dann, wild und grausam
auf Panasia einzuschlagen; zuerst mit einem Stock,
dann noch mit Steinen. Vergeblich suchte sich Panasia
wegen der etwas verspŠteten Heimkehr zu entschuldigen, vergeblich bat sie die
Stiefmutter um Vergebung, vergeblich versuchte sie der Stiefmutter klar zu
machen, dass sie einen Mord begehe, wenn sie noch weiter drauflosschlage,
vergeblich erinnerte Panasia die Stiefmutter daran,
dass sie den Mord dann bitter bereuen wŸrde. Aber die wutentbrannte Frau
brachte mit ihren SchlŠgen dem MŠdchen schlie§lich tšdliche SchŠdelbrŸche bei,
an denen es starb. Das Verbrechen war geschehen. Die schwer schuldig gewordene
Frau war nun, als sie das ermordete MŠdchen so vor sich liegen sah, so
verzweifelt, dass sie sich selbstmšrderisch von einem nahen Felsen in die Tiefe
hinabstŸrzte.
Die junge MŠrtyrin aber empfing
den Ÿberreichen Lohn fŸr die Martern, die sie aus Liebe zur Gottesmutter fŸr
ihr eifriges Rosenkranzbeten hatte erleiden mŸssen. Der Ortspfarrer, der das
Wachsen und Reifen des frommen MŠdchens, aber auch die Qualen, die es durch die
Stiefmutter zu erleiden gehabt hatte, die Jahre hindurch genau beobachtet
hatte, wurde schlie§lich der Hauptzeuge im Seligsprechungsprozess fŸr Panasia. Er
hatte die erste Lebensbeschreibung dieser edlen jugendlichen MŠrtyrin des
Rosenkranzes niedergeschrieben; der heilige Papst Pius V. aber erhob dann, wie
ich schon sagte, in der Seligsprechung Panasias
dieses tapfere MŠdchen zur Ehre der AltŠre. Ihr Fest wird in der italienischen
Dišzese Novara am 12. Mai jeden Jahres glŠubig fromm begangen.
An die Seite der seligen Panasia gehšren aus den Reihen der heiligen Kinder und
Jugendlichen, die den Rosenkranz liebten und beteten, nicht blo§ die hl.
Bernadette von Lourdes und die drei Hirtenkinder von Fatima Lucia, Jacinta und
Francisco gestellt, sondern sicher noch gar manche andere Kinder und
Jugendliche, die es verstanden haben, mit der Waffe des Rosenkranzgebetes
siegreiche Schlachten zu schlagen im Kampf um Glaube und Herzensreinheit.
Wenn nun auch noch aus den Reihen
der Erwachsenen Rosenkranzbeter genannt werden sollen, die den Rosenkranz nicht
fŸr ein sinnloses, geistloses Geplapper, sondern fŸr ein Ÿberaus sinnreiches
Gebet gehalten haben, das sie gern und oft, privat und šffentlich gebetet
haben, so kšnnte man auf MŠnner aus allen StŠnden hinweisen. In frŸheren Zeiten
waren intelligente Herrschergestalten wie Kaiser Karl V., Kaiserin Maria
Theresia, Kaiser Franz Josef und unser letzte Kaiser, der Diener Gottes Karl
von …sterreich, eifrige Beter des Rosenkranzes, in unserer jŸngsten
Vergangenheit waren die beiden hochverdienten katholischen StaatsmŠnner Leopold
Figl und Julius Raab eifrige Beter des Rosenkranzes,
die sich nicht schŠmten, auch in der …ffentlichkeit mit dem Rosenkranz in der
Hand ihre Zugehšrigkeit zum RosenkranzsŸhnekreuzzug zu bezeugen.
Einst trugen auch berŸhmte
Feldherren wie Graf Tilly und Prinz Eugen den Rosenkranz ohne Menschenfurcht in
ihrer Hand und beteten ihn; Generalfeldmarschall Radetzky
schŠmte sich deswegen nicht, dass er spšttisch der ãRosenkranzgeneralÒ genannt
wurde.
Die beiden gro§en
šsterreichischen Komponisten Josef Haydn und Anton Bruckner sagten
Ÿbereinstimmend, dass ihnen beim Rosenkranzbeten die schšnsten Melodien in den
Sinn gekommen seien.
Besonders mšchte ich darauf
hinweisen, dass mehr als 30 PŠpste, darunter Gelehrte von Weltruf, es der MŸhe
wert gefunden haben, das Rosenkranzgebet in feierlichen Weltrundschreiben den
GlŠubigen an Herz zu legen und durch hohe AblŠsse auszuzeichnen. IN den letzten
Jahrzehnten taten dies vor allem die PŠpste Leo XIII, Pius X., Pius XI., Pius
XII., Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul I. und Johannes Paul II. Die
schšnsten Bilder unseres gegenwŠrtigen Hl. Vaters sind jene, die ihn auf den
Knien, den Rosenkranz betend, zeigen, wie er beispielsweise in der
Gnadenkapelle zu Altštting kniet.
Wem solche Verteidiger des
Rosenkranzes nicht genŸgen, den mšchte ich noch darauf hin weisen, dass unsere
glŠubigen Vorfahren fast ausnahmslos den Rosenkranz gern und eifrig gebetet
haben, daheim in der Familie, in der Kirche und in der …ffentlichkeit bei
feierlichen Prozessionen. Und den Rosenkranz um die erkaltenden HŠnde
geschlungen pflegten unsere Vorfahren in die Ewigkeit hinŸberzugehen. Ich habe einmal in einer angesehenen
Pfarre unserer Erzdišzese das dort vorhandene jahrhundertealte
Mitgliederverzeichnis der dort bestehenden Rosenkranzbruderschaft durchgesehen
und war Ÿberrascht, wie mir da die bedeutendsten und klingendsten Namen dieses
Ortes aus den letzten fŸnf Jahrhunderten unterkamen.
Heute schŠmen sich viele
Katholiken des Rosenkranzes, den ihnen eine gute Mutter oder eine treu besorgte
Frau einst in die Hand gedrŸckt haben, am Tag der Erstkommunion oder der
Firmung oder damals, als der Marschbefehl an die Front erging. Die meisten
unserer heutigen Jugendlichen haben keinen Rosenkranz mehr. Viele kšnnen ihn
gar nicht mehr beten. Die es noch kšnnten, nehmen sich nicht mehr Zeit dazu...
Freilich, ich gebe es bedenkenlos
zu: Die deutsche Messliturgie und die viel abwechslungsreichere Verlesung der
Hl. Schrift kšnnen uns heute so wertvolle Gedanken in den Alltag mitgeben, dass
man vielleicht wirklich auf den Rosenkranz verzichten kšnnte. Sicher stimmt
auch, dass der Rosenkranz allein, selbst wenn er tŠglich und dreifach gebetet
wŸrde, noch nicht den guten Christen und Katholiken ausmacht. Der Rosenkranz
ist Ÿberdies kein Glaubensartikel. Man kann ganz gewiss auch ohne ihn selig
werden und da ewige Heil erlangen. Und trotzdem wage ich zu behaupten: Der
Rosenkranz war immer und ist es heute noch ein Gradmesser kath. Glaubens,
christlicher Fršmmigkeit und Tugend bei den einzelnen, in den Familien und in
einer ganzen Pfarrgemeinde.
Und dass der Rosenkranz nicht
sinnloses Geplapper, sondern ein besonders sinnreiches Gebet ist oder
jedenfalls sein kann, wenn er richtig gebetet wird, das steht fest und daran
Šndert auch der Spott der Glaubensfeinde nichts. Denn die da Ÿber den
Rosenkranz spotten – ich wŸrde mich darŸber zu wetten trauen, die wissen
ja nicht einmal, wie der Rosenkranz gebetet wird. Sie spotten und schimpfen
Ÿber den Rosenkranz nur aus eingefleischten Vorurteilen gegen alles hergebracht
Katholische. Alle diesen Vorurteile und EinwŠnde lie§en sich der Reihe nach
leicht widerlegen. Nur ein Einwand ist bei vielen fast nie zu wiederlegen,
nŠmlich der, dass der Rosenkranz wegen seiner stŠndigen Wiederholungen
langweilig und geisttštend wirke. Wozu denn – so sagt man – diese
immer wiederkehrenden ãGegrŸ§t seist du, MariaÒ?
Was soll man auf diesen Einwand
sagen? Fragt den Rosenstrauch, warum er immer die gleichen BlŸten trŠgt, fragt
den Vogel, warum er immer die gleichen Melodien zwitschert, fragt das kleine Kind,
warum es immer wieder den Mutternamen lallt...? Verliert etwa der Muttername
seinen Wert, wenn das Kind ihn immer wieder auf den Lippen fŸhrt? Verliert etwa
der Gesang der Nachtigall seinen Reiz, weil er immer aus der gleichen
wundersamen Melodie besteht? Warum macht man es dann dem Rosenkranz Gebet zum
Vorwurf, weil wir da nicht mŸde werden, diejenige mit ihrer hochgebenedeiten
Leibesfrucht immer wieder zu gr٤en, die es verdient, Tag und Nacht von Himmel
und Erde gelobt zu werden? Schlie§lich ist das wiederholen doch etwas so
Menschliches! Was ist das Klopfen des Herzens anderes als Wiederholung? Und das
Atmen und alles andere, was wir Menschen tun und treiben? So ist es halt auch
beim Rosenkranz Gebet! Menschliche Art zeigt sich da und zwar wahrlich nicht in
sinnloser, sondern in sinnreicher Weise! Nehmen wir nur einmal den
schmerzhaften Rosenkranz her: Als am …lberg der menschgewordene Sohn Gottes
Blut schwitzte, da hat er wahrlich mehr als 10 Blutstropfen fŸr uns SŸnder
vergossen! Als er gegei§elt wurde, da hat er wahrlich mehr als 10 Gei§elhiebe
erhalten! Als er mit Dornen gekršnt wurde, da haben wahrlich mehr als 10 Dornen
sein heiliges Haupt durchstochen! Als er mit dem schweren Kreuz beladen den Weg
auf Golgotha hinaufging, da musste er wahrlich mehr
als 10 Ÿberaus schmerzvolle Schritte zurŸcklegen! Dem Erlšser je zehnmal fŸr
seine abgrundtiefe Heilandsliebe danken, wie er sie
kundtat in der Todesangst am …lberg, bei der Gei§elung, bei der Dornenkršnung,
auf dem Kreuzweg und bei der Kreuzigung, das sollte geistlos und sinnlos sein?!
Freilich, alles, was wir Menschen
in die HŠnde bekommen, kšnnen wir
missbrauchen. Der Rosenkranz kann – das wissen wir aus Erfahrung –
gedankenlos heruntergeleiert werden, daran ist aber nicht das Rosenkranz Gebet
als solches schuld. Der Rosenkranz ist an sich ein betrachtendes Gebet, zu dem
man sich Zeit nehmen sollte. Und wenn die nštige Zeit fehlt zu einem ganzen Rosenkranz,
wŠre es besser, nur ein einziges GesŠtzchen zu beten,
aber das dann eben besinnlich gemŠ§ der Weisung, wie sie Kard.
Cardjin der KAJ gegeben hat:
ãSehen-urteilen-handeln!Ò wir sollen dabei die wesentlichsten und tiefsten
Geheimnisse unseres hl. Glaubens betrachten: die Menschwerdung des Sohnes
Gottes und seine Geburt, sein Leiden und Sterben, seine Auferstehung und
Verherrlichung und die Glorie seiner jungfrŠulichen Mutter. Die stŠndig
wiederholten Ave Maria aber sollen dabei gleichsam nur die Begleitmusik oder
der Refrain sein, mit dem wir uns immer wieder an jene wenden, die die Ursache
unserer Freude im freudenreichen Rosenkranz, die Schmerzensmutter und
Miterlšserin im schmerzhaften Rosenkranz und das Vorbild unserer endzeitlichen Vollendung
im glorreichen Rosenkranz ist. – Wir durchwandern gleichsam an der Mutterhand
Mariens alle hl. StŠtten unseres Glaubens: Nazareth, Bethlehem, Gethsemani, Golgotha. Von Maria
lassen wir uns fŸhren durch all die freudigen und schmerzlichen Geheimnisse der
Heilsgeschichte hindurch. Dabei gehen wir nicht schnell wie im Flug an all
diesen Stationen vorŸber, sondern bleiben jeweils stehen und verweilen jedes
Mal eine Zeit von 10 Ave Maria lang, um diese wichtigsten und tršstlichsten
Wahrheiten unseres Glaubens dankbar froh auszukosten und daraus fŸr unser
eigenes Leben und Sterben zu lernen, weil ja unser kurzes Erdenleben mit dem
abschlie§enden, oft so plštzlich daherkommenden Sterben, auch so gerne
abwechselt zwischen Freudenreich und Schmerzhaft und doch einmal einmŸnden soll
in den Glorienreichtum der himmlischen Herrlichkeit.
Wahrlich, wer es recht bedenkt,
muss es zugeben: Der Rosenkranz ist ein sinnreiches Gebet.
Der Rosenkranz ist nicht nur ein
sinnreiches, sondern auch ein siegreiches Gebet; nicht blo§ weil er in den
letzten Jahrhunderten stets tapfere und erfolgreiche Verteidiger seiner selbst
gefunden hat, sondern vor allem deshalb, weil mit ihm siegreiche Schlachten
Ÿber Unglauben und Irrglauben, Ÿber Anfechtungen und Versuchungen, Ÿber
Sittenlosigkeit und Glaubenskrisen geschlagen worden sind. Der Rosenkranz hat
schon hundertmal im šffentlichen Leben der Všlker des christlichen Abendlandes
seine siegreiche Kraft bewiesen und tausendfach im Leben der einzelnen
GlŠubigen.
Zwei Beispiele auf die die geschichtliche Entstehung des
Rosenkranzfestes zurŸckgeht, sprechen da eine sehr klare Sprache:
1.
Wenn ãDer
Rosenkranz und die HeiligenÒ das Thema dieses Einkehrtages war, dann darf der
Erfinder des Rosenkranzes nicht unerwŠhnt bleiben: Wer ist der Erfinder des
Rosenkranzes? Bisher wurde immer der hl. Dominikus als solcher bezeichnet. Im
Kampf gegen die damals mŠchtige Sekte der Albigenser mit ihrer gefŠhrlichen
Irrlehre vom doppelten ewigen Prinzip des Guten und des Bšsen habe ihm die
Gottesmutter selbst diese siegreiche und sinnreiche Waffe in die Hand gedrŸckt.
So wird der hl. Dominikus gerne dargestellt und an seiner Seite seine gro§e
geistliche Tochter, die hl. Kirchenlehrerin Caterina von Siena.
Heute setzt sich
immer mehr die Ansicht durch, nicht der hl. Dominikus sei der Erfinder des
Rosenkranzes sondern der deutsche heiligmŠ§ige KartŠusermšnch Adolf von Essen.
Aber vielleicht
dŸrfen beide, sowohl der hl. Dominikus als auch der KartŠuser Adolf von Essen
Urheberrechte bezŸglich des Rosenkranzes in Anspruch nehmen.
2.
Es war am 7.
Oktober 1571: Da standen sich bei Lepanto vor
Griechenland die Flotte der Christenheit und die Kriegsflotte des Halbmonds
kampfbereit gegenŸber. Der Halbmond mit gewaltiger †bermacht. Alles schien
verloren fŸr das christliche Abendland, wenn es diesmal den TŸrken gelingen
sollte, diese Seeschlacht siegreich zu schlagen. Ein Sturm erhob sich, der sich
fŸr die christliche Flotte ganz ungŸnstig auswirken konnte. Schon jubelten die
Feinde Ÿber den leichten Sieg, den sie nun zu erringen hofften. Zur selben
Stunde aber, da drau§en auf dem Meer der Kampf zu toben begann, stand an einem
Fenster des Vatikans ein hl. Papst, Pius V., mit dem Rosenkranz in der Hand.
Zur selben Stunde zogen in den Stra§en Roms die GlŠubigen massenhaft in die
Kirchen zum Rosenkranz Gebet. Da geschah das Wunderbare: Drau§en vor Lepanto auf dem Meer drehte sich plštzlich der Wind. Eine
unerklŠrliche Furcht befiel die stolzen TŸrken, die sich des Sieges schon ganz
sicher gewesen waren. Sie drehten auf einmal ab und wandten sich zur Flucht. Bevor
die Sonne des Tages sank, war der Sieg entschieden, das Abendland befreit, die
Kirche gerettet, die Welt aber um einen Beweis reicher, dass die andŠchtige,
vertrauensvolle Anrufung Mariens, der Vermittlerin aller Gnaden, durch den
Rosenkranz eine siegreiche Waffe ist.
€hnlich war es dann im Herbst 1683 bei der
Befreiung Wiens aus der TŸrkengefahr. Ebenso war es dann ganz Šhnlich beim
glŠnzenden Sieg Ÿber die TŸrken bei Peterwardein im Jahre 1716 durch Prinz
Eugen von Savoyen, der sich nicht gescheut hat, den Rosenkranz seine
siegreichste Waffe zu nennen. Schlie§lich war es auch 1955 so, als …sterreich
mit dem Staatsvertrag die Freiheit von fremden BesatzungsmŠchten erlangte. Wie
viel ist vorher von den GlŠubigen gebetet worden im RosenkranzsŸhnekreuzzug,
den der unvergessliche P. Petrus Pawlicek organisiert hatte. Scheinbar war gar keine
Aussicht, dass …sterreich wieder frei wŸrde. Ganz unerwartet und plštzlich kam
dann auf einmal bei den Russen der Umschwung, den eigentlich niemand natŸrlicherweise
erwartet hatte.
Und im Jahr 1986 hat sich der Rosenkranz wieder als
eine ungemein siegreiche Waffe erwiesen. Diesmal auf den Philippinen. Ein
Augenzeuge, P. Paul Brunner SJ, der Leiter der audiovisuellen Bildungsarbeit
SONOLUX in Manila hat folgendes berichtet: ãVor den staunenden Augen der Welt
wurde im Februar 1986 innerhalb von drei Tagen ein zwei Jahrzehnte lang
verankertes und fŸr unŸberwindlich gehaltenes korruptes Regime gestŸrzt und
zwar mit seiner ganzen Armee, seinem ganzen Geld und seiner gut
funktionierenden politischen Maschinerie: In einer ãRevolution der RosenkrŠnzeÒ
schŸtzten Soldaten mit blo§en HŠnden Zivilisten vor der Armee. Panzer wurden
von Ordensschwestern gestoppt, die mit RosenkrŠnzen bewaffnet waren. MŠdchen
legten sich einfach auf die Stra§e oder kletterten auf die Panzerfahrzeuge und
schenkten den schwerbewaffneten Soldaten Blumen. Millionen standen Hand in
Hand, Alt und Jung, Reich und Arm, Frauen und Kinder, Priester, Schwestern und
Seminaristen und bildeten einen lebendige Barrikade. Um einen BŸrgerkrieg
zwischen den Filipinos zu verhindern, hielten sie Tag und Nacht durch, ohne
Essen, ohne Schlaf, ohne Erholung: Am Ende siegten nicht die Panzer, sondern
das Volk, es siegte die Macht des Rosenkranzgebetes und die Macht einer Liebe,
die Gewalt und Hass Ÿberwindet. Der korrupte PrŠsident Ferdinand Marcos, der am
7. Februar 1986 die verlorene PrŠsidentenwahl noch durch Wahlbetrug, Bestechung
und Erpressung noch zu seinen Gunsten zu verŠndern suchte, musste schlie§lich
fliehen. Die rechtmŠ§ig gewŠhlte Gegenkandidatin Corazon Aquino, die Frau des
ermordeten OppositionsfŸhrers, wurde als PrŠsidentin anerkannt. Der Sieg des
Rechtes wurde errungen durch gewaltlosen Widerstand und durch das viele Gebet
in den vielen Basisgemeinden und Gebetsgruppen, die schon lŠngere Zeit vorher
organisiert worden waren.
Immer noch hat es sich erwiesen, dass das
vertrauensvolle Gebet, vor allem im Rosenkranz, eine Waffe ist im Kampf gegen
die Macht des Bšsen, denn gerade Ÿber dem Rosenkranz steht das Wort der Hl.
Schrift: ãDas ist der Sieg, der die Welt Ÿberwindet: unser Glaube!Ò Der Glaube
an die Heilstaten des Gottmenschen Jesus Christus, wie wir sie im Rosenkranz
glŠubig betrachten!
Und viele kšnnten es bezeugen, dass der Rosenkranz
im Kampf gegen Versuchungen, in Glaubensnot, in schweren Heimsuchungen, in
seelischer Trostlosigkeit und Verzagtheit, ein wundersames Heilmittel ist, das
Gnade, Segen und Kraft vermittelt auf die FŸrsprache Mariens, die immer wieder
gezeigt hat und immer wieder kundgetan hat, dass ihr gerade das Rosenkranz
Gebet besonders lieb und teuer ist. Denn als Maria 1858 dem schlichten,
einfŠltigen HirtenmŠdchen Bernadette in der Grotte Massabielle
in Lourdes erschien, zeigte sie sich mit dem Rosenkranz in der Hand.
Und als Maria 1917 in Fatima den drei Hirtenkindern
erschien, zeigte sie sich wieder mit dem Rosenkranz in der Hand und forderte
die Kinder zum andŠchtigen, vertrauensvollen Rosenkranz Gebet auf.
Vertrauen auch wir auf die Kraft dieses sinnreichen
und siegreichen Gebetes! Versuchen wir es wieder! Es wird sich lohnen! Es wird
belohnt werden von jener, die wir als Kšnigin des hl. Rosenkranzes verehren und
anrufen in diesem Monat Oktober, der da der Rosenkranz Monat ist. Amen