1 . Wir fragten uns: Wie waren wir in diesem Marianischen Jahr zu unserer himmlischen Mutter? Wir hielten Gewissenerforschung.

2. Wir fragten uns: Wie war Maria gegen uns in diesem ihr geweihten Jahr? Wir erkannten, dass wir zu grš§tem Dank verpflichtet sind fŸr so viel Mutterliebe Mariens, fŸr so viele Gnaden, die sie uns vermittelt hat, fŸr ihr unŸbertreffliches Vorbild, das sie uns gegeben.

3. Wie soll fortan das VerhŠltnis zwischen uns und Maria sein? Wir erkennen wie sinnvoll es ist, wenn wir uns der Gottesmutter aus ganzem Herzen weihen.

Unsere Weihe an Maria, wie sie Papst und Bischof zum Abschluss des Marianischen Jahres verlangten, soll gleichsam das Denkmal sein, das wir der Unbefleckten errichten zum 100. Jahrestag der VerkŸndigung des Dogmas.

Was ist Wesen und Sinn unserer Weihe an die Unbefleckte Gottesmutter? Soll sie mehr sein als eine zwar fromme, aber doch nur Šu§ere Zeremonie, so mŸssen wir wissen, um was es geht.

Wenn wir von der Weihe an die Gottesmutter sprechen, so denken wir gewšhnlich daran, dass wir uns in ganz besonderer Weise unter ihren Schutz stellen und ihre Hilfe anrufen. Als gŸtige Mutter Ÿbernimmt sie diese Aufgabe.

Der Kern der Weihe an die Gottesmutter besteht aber darin, dass wir uns ihr ganz zu eigen geben. Die Weihe ist, wie der hl. Vater einmal gesagt hat, eine všllige SelbstŸbereignung fŸr Zeit und Ewigkeit: Mit klarer †berlegung, mit freiem Willensentschluss, mit inniger Herzensliebe geben wir uns, unser eigenes Ich, in die HŠnde der Gottesmutter.

Zwar ist Gott allein unser hšchster Herr, ihm allein kšnnen wir uns mit absoluter Hingabe schenken. Aber Gott hat Maria zur Mutter und Kšnigin aller vom Heiland am Kreuze Erlšsten bestimmt. An sie hat uns der Herr gewiesen, als er sterbend am Kreuze hing und zu Johannes noch sagte: ãSiehe, deine Mutter!Ò

Wenn wir uns Maria weihen, so ist der Beweggrund doch die Liebe zu Gott. Wir Ÿbergeben uns Maria, damit sie uns beschŸtze und bewahre und behŸte fŸr Gott, der unser Ursprung und unser letztes Ziel ist.  Weihe an Maria ist letztlich Weihe an Gott: ãHerr, ich bin dein Eigentum, dein ist ja mein Leben...Ò Maria aber Ÿbergeben wir uns, damit sie uns in ihrer mŸtterlichen Liebe und Sorge helfe, immer mit Gott verbunden zu bleiben, immer in der Gnade und Freundschaft Gottes zu bleiben und uns nie von Gott zu trennen durch die schwere SŸnde und die ewige Verdammnis. Durch Maria und mit ihrer Hilfe wollen wir Gottes Eigentum und Gottes Kinder bleiben.

Die Weihe an Maria schlie§t darum die Verpflichtung in sich, nach dem Vorbild Mariens und in Nachahmung ihrer Tugenden Gottes Gebote zu beachten, unsere Standespflichten treu zu erfŸllen und unser Leben zu gestalten nach der Weisung Mariens: ãAlles, was Er, Jesus, mein Sohn, euch sagt, das tut!Ò

Der Erste, der sich ganz Maria hingegeben hat, war der Sohn Gottes: In den 9 Monaten, die er als Kindlein unter ihrem Herzen lebte, wollte er nur atmen durch Maria, wollte nur ernŠhrt werden durch Maria, wollte vom Blute Mariens ganz durchpulst werden. Und als er dann in der hl. Nacht das Licht der Welt erblickt hatte, wollte er noch lange ganz und gar Maria ausgeliefert sein: Von Maria wurde er ernŠhrt, von ihr wurde er gewickelt, gebadet, bekleidet. Alles nahm er von Maria an. Unter dem Mutterblick Mariens wuchs er dann heran. Auf ihre FŸrbitte hin wirkte er dann sein erstes Wunder. Und sein letzter Blick, sterbend am Kreuze, fiel nochmals auf Maria, die ihm geholfen hatte, dem Vater das gro§e Versšhnungsopfer darzubringen...

Seht, so wollen auch wir es halten: Wir wollen ganz Gott gehšren, aber durch die HŠnde Mariens. Ihr vertrauen wir uns an, ihr weihen wir uns mit der Bitte: Mutter, sorg du fŸr uns, dass wir Gotteskinder bleiben, ernŠhre unser Gnadenleben durch die Gnade, die du uns vermittelst. Kleide uns mit dem Kleide der Reinheit. FŸhre uns auf den Wegen Gottes.

Und wie war unser Bitten? Haben wir sie immer wieder gebeten, Maria, die Hilfe, der Christen? Haben wir sie gebeten um ihren Beistand, wenn Versuchungen, Schwierigkeiten und StŸrme daherkamen? Haben wir nicht allzu schnell versagt und kapituliert, wenn Schwierigkeiten kamen, statt zur Mutter zu gehen und sie vertrauensvoll zu bitten? (Durchgebrannt, weil es Schwierigkeiten gab? ErbŠrmlich versagt und sich weggeworfen, statt.... Sich dem Teufel verschrieben, statt... Krach gemacht in beleidigtem Stolz, statt...)

Und wie war unser Bitten hinauf zur Mutter, wenn es um die Not der anderen ging? Der Hl. Vater hatte uns als besonderes Gebetsanliegen fŸr dieses Marianische Jahr die ãschweigende KircheÒ anempfohlen, die GlaubensbrŸder und -schwestern in der Verfolgung! Haben wir fŸr sie gebetet um Kraft und StŠrke? Oder haben wir ganz darauf vergessen, dass es Menschen gibt, die viel grš§ere, viel schwerere Kreuze tragen mŸssen als wir hier...?

Und wie war unsere Weihe an Maria? Einmal vollzogen und tŠglich erneuert durch ein Leben, wie es sich fŸr ein Marienkind geziemt?

TŠgliche Weihe an Maria durch den Aufblick zu ihr, der Makellosen? Oder haben wir vergessen, dass der ganze Sinn des Gnadenjahres der SŸndenlosen und unserer Weihe an sie, der sein sollte, die SŸnde, die schwere SŸnde zu meiden? Ich sagte vor einem Jahr im Triduum, in der 3. Predigt: ãO wenn es gelŠnge in diesem marianischen Jahr, Maria und ihren gšttlichen Sohn durch keine schwere SŸnde zu beleidigen, dann wŠre schon so viel erreicht. Denn die Absicht des Hl. Vaters bei der Ausschreibung des Marianischen Jahres war sicher nicht so sehr, dass in diesem Jahr die Marienverehrung noch mehr gefšrdert wird, sondern dass im Jahr der sŸndenreinen, makellosen Gottesmutter Gott weniger durch SŸnden beleidigt werde. Und wenn dazu so ein Haus wie St. Josef durch ein Leben der Reinheit, der Fršmmigkeit und der Liebe einen Betrag leisten konnte, so wŸrde das sicher der Immaculata eine ganz gro§e Freude machen.Ò So sagte ich damals. Nun, wie war es? Gut, dass das Beichtgeheimnis dem Priester die Lippen versiegelt, er wŸrde sonst Antwort geben auf diese Frage, und sie wŸrde nicht so glŠnzend ausfallen!

Gewissenerforschung, wie wir unsere Versprechen der Gottesmutter gegenŸber gehalten haben! Bei mir und bei euch, bei den Schwestern und bei den Kindern, wird diese Gewissenerforschung allerhand schwarze Punkte zutage fšrdern: ãIch bekenne Gott dem AllmŠchtigen, der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria... dass ich viel gesŸndigt habe in Gedanken, Worten und werken, durch meine Schuld...

FŸgen wir zu dieser Gewissenerforschung die rechte Reue hinzu und legen wir alle miteinander am Dienstag nochmals eine gute Beichte ab, um uns am Festtag, dem 100. Jahrestag der Dogma-VerkŸndigung der unbefleckten Gottesmutter mit ganz reinem Herzen nochmals weihen zu kšnnen.