Maria und die Gemeinschaft der Heiligen
An diesem letzten
Tag des Marienmonats Mai soll ich zu Ihnen, liebe BrŸder und Schwestern im Herrn,
Ÿber das Thema ãMaria und die Gemeinschaft der HeiligenÒ sprechen.
Man mŸsste da
wohl zuerst Ÿber die Bedeutung des Begriffes ãGemeinschaft der HeiligenÒ
sprechen, weil darunter Verschiedenes verstanden werden kann, etwa die
Gemeinschaft der zur ewigen GlŸckseligkeit im Himmel gelangten, im Stand der
heiligmachenden Gnade verstorbenen GlŠubigen, die die Hl. Schrift des NT
schlechthin ãHeiligeÒ nennt. So verstanden wŠre die ãGemeinschaft der HeiligenÒ
und die Beziehung Mariens zu ihr rasch damit erklŠrt, dass wir feststellen:
Maria ist die Kšnigin der Heiligen, weil sie sie alle an GnadenfŸlle und
Tugenden, wohl aber auch an IntensitŠt der ewigen GlŸckseligkeit unsagbar weit
Ÿberragt.
Im Rahmen des
Apostolischen Glaubensbekenntnisses aber ist der Begriff ãGemeinschaft der
HeiligenÒ nur eine Apposition, eine deutende HinzufŸgung zur heiligen,
katholischen Kirche, denn es hei§t im ãGlaube an GottÒ: ã...ich glaube an den
Hl. Geist, die heilige, kath. Kirche, Gemeinschaft der Heiligen.Ò Wie verhŠlt
sich nun Maria zur Kirche? In welcher Beziehung steht sie zu ihr?
Das II. Vat.
Konzil hat uns darŸber Tiefes und Schšnes gesagt und von Maria erklŠrt, sie sei
das hervorragendste Glied der Kirche, sie sei vor allem auch Typus der Kirche,
Urbild der Kirche, dichteste Verkšrperung dessen, was die Kirche sein sollte.
Papst Paul VI.
aber hat am 21. Nov. 1964 beim Abschluss der 3. Sitzungsperiode des II. Vat.
Konzils noch eine weitere besonders starke Beziehung Mariens zur Kirche
herausgestellt, als er Maria feierlich als Mutter der Kirche proklamierte.
Manche haben damals
den Papst sehr scharf und hart kritisiert, weil er Maria feierlich als ãMutter
der KircheÒ proklamiert hatte.
Es waren nicht
etwa nur junge Hei§sporne im Klerus, die das taten, sondern erfahrene
Konzilstheologen. Sie fŸrchteten, der Titel ãMutter der KircheÒ fŸr Maria sei
neu und kšnne zu MissverstŠndnissen Anlass geben und das škumenische Werk der
Wiedervereinigung der gespaltenen Christenheit noch weiter erschweren.